Für Schwester Teresa bedeutet Frieden „ein Zeichen des Heiligen Geistes, dass Gott da ist“. Am Dienstag, 23. Januar, um 19.30 Uhr wird sie in der St.-Viktor-Kirche in Dülmen über ihren eigenen inneren Frieden sprechen. „Frieden in mir“ lautet das Motto des ersten Gesprächsabends in der Reihe „Chorgestühl“. Mit der Veranstaltungsreihe möchte das Bistum Münster auf den Katholikentag einstimmen, der vom 9. bis 13. Mai unter dem Leitwort „Suche Frieden“ in Münster stattfindet.
„Ohne inneren Frieden kann ich gar nicht leben“, sagt Schwester Teresa Zukic. Ihren persönlichen Frieden hat die gebürtige Kroatin mit 19 Jahren gefunden. Damals dachte sie an eine Sportkarriere, war Hessische Meisterin im Schwebebalken und Badische Meisterin im Mehrkampf. In einer Nacht im Sportinternat stieß sie zufällig auf eine Bibel, blieb bei der Bergpredigt hängen und spürte die bedingungslose Liebe Gottes. „Das war eine Atombombe von Frieden und Freude in mir“, erinnert sie sich lächelnd. Sie ließ sich taufen, gab den Sport auf, trat ins Kloster ein und gründete 1994 ihre eigene Gemeinschaft. „Der innere Friede geliebt zu sein, hat alles anders gemacht“, sagt sie.
Schwester Teresa geht seitdem gelassen durchs Leben. „Wir können nie tiefer fallen als in Gottes Hand“, sagt sie und lebt mit der Einstellung, die Herausforderung anzunehmen, die jeder Tag bereithält. „Gott ist doch auch noch da. Ich muss nicht alles lösen, nicht heute und jetzt“, ist sie überzeugt. Vieles hänge von der eigenen Einstellung ab: Negative Gedanken führten zu negativen Gefühlen, positive Gedanken dagegen zu positiver Energie.
„Die Welt hungert nach positiven Menschen, die anpacken und etwas bewirken“, erklärt Schwester Teresa. Sie selbst möchte so leben, sich nicht zu lange an Dingen aufhalten, die aufregen. Ein Gebet, ein tiefer Seufzer, ein Blick zum Himmel oder ein herzhaftes Lachen helfen ihr dabei, inneren Frieden zu bewahren. Ein Friede, den sie mit 19 Jahren im Sportinternat gefunden hat: „Bis dahin war mein Leben ein lebenslustiges Lied, seit ich Christin bin, ist es eine Symphonie.“
Ann-Christin Ladermann