Interkulturelle Adventsfeier mit Nikolaus und Friedenslicht in Münster

Kaum hatte Weihbischof Dr. Stefan Zekorn den Ball herausgeholt, da spielten Süleiman (5), Esmeralda (8), Samira (10), Jamilan (12), und Yussuf (12) begeistert mit ihm.

Einer war jeweils in der Mitte und jagte dem Ball nach, der zwischen den anderen hin und her geworfen wurde. Klappte das Abfangen, wurde mit dem mit dem erfolglosen Werfer getauscht. Was für ein Spaß!

Die Kinder albanischer und syrischer Eltern und der Weihbischof trafen sich bei einer ganz besonderen, interkulturellen Adventsfeier, die am Mittwoch fast 100 Menschen im Versammlungsraum und Foyer der Thomas-Morus-Kirche zusammengeführt hatte. Gekommen waren Kinder und Erwachsene aus Flüchtlingsfamilien vieler Nationalitäten, die in der Flüchtlingsunterkunft am Hoppengarten wohnen, zudem Aktive aus der Flüchtlingsarbeit.

Bereits zum zweiten Mal fand die Veranstaltung an diesem Ort statt. Christen, Jesiden, Muslime und Menschen ohne religiöses Bekenntnis trafen aufeinander. Der Weihbischof war hinzugekommen, um "als Zeichen von Solidarität und Mitgefühl" Zeit mit Flüchtlingen zu teilen und den Ehrenamtlichen gegenüber seine "besondere Wertschätzung" zum Ausdruck zu bringen.

Der Nachmittag gab den Erwachsenen vor allem Raum für Begegnung und Austausch bei Kaffee, Keksen und Küchlein. Weihbischof Zekorn kam mit vielen ins Gespräch, fragte die Flüchtlinge beispielsweise nach ihrer Herkunft oder den Umständen ihrer Flucht. "Was ich heute über die Schicksale mancher Menschen gehört habe, ist schon bedrückend", erklärte er am Ende. Die Mädchen und Jungen nutzen unterdessen die Zeit, um zu malen, zu basteln oder eben, um zu spielen, mit und ohne den Weihbischof. "Es hat mich gefreut, zu erleben, wie lebhaft und kontaktfreudig die Kinder sind", sagte Zekorn dazu.

Möglich geworden war die unkonventionelle Feier durch das große Engagement der Ehrenamtlichen vom "Initiativkreis Hoppengarten", vom "Bunten Kinderverein e.V." und von der katholischen Kirchengemeinde. Pfarrer André Sühling von St. Franziskus hatte die Veranstaltung eröffnet: "Schön, dass wir miteinander so unkompliziert in Kontakt kommen können". Er lobte den Einsatz der Ehrenamtlichen ebenso wie Karin Schulte-Sutrum, städtische Sozialarbeiterin am Hoppengarten: "Die Feier, die vielfältige Hilfe und Unterstützung – all’ das sind Sachen, die wir ohne dieses Engagement nie leisten könnten!"

Die Organisatoren hatten auch einen Nikolaus eingeladen, der den Kindern Stutenkerle mit Rosinen schenkte - um den "hiesigen kulturellen Hintergrund" zu verdeutlichen, wie Dieter Himmelberg vom "Initiativkreis Hoppengarten" erläuterte. Die Kinder freuten sich – und viele bissen herzhaft zu. Zudem kamen auch die St.-Georgs-Pfadfinder vorbei, um das" "Friedenslicht von Betlehem", das Scouts von Israel über Wien nach Münster gebracht hatten, als Zeichen für Verständigung und Versöhnung unter den Anwesenden zu verteilen. Jede Familie hatte schließlich eine Kerze mit dieser Flamme vor sich stehen.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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