Jan-Philipp Pflügl wird Kirchenmusiker

, Stadtdekanat Münster

Musik ist seine Leidenschaft. Seit er acht Jahre alt ist, spielt Jan-Philipp Pflügl Klavier. Das, wovon er selbst begeistert ist, möchte er an andere weitergeben: An der Universität Münster studiert er Lehramt für die Fächer Musik, Englisch und Geschichte. Neben dem Klavier bleibt der 24-Jährige den Tasten auch mit der Wahl seines Zweitinstruments, der Orgel, treu. Derzeit macht eine zweijährige C-Ausbildung zum Kirchenmusiker, die das Bistum Münster jährlich anbietet. Sie befähigt die Teilnehmer zum nebenberuflichen Dienst als Organist und Chorleiter. Der nächste Kurs startet im Herbst. 

Jan-Philipp Pflügl macht eine Ausbildung zum C-Kirchenmusiker.

© Bistum Münster

Es ist vor allem die Geschichte hinter dem Instrument, die Pflügl fasziniert. „Die Orgel gibt es seit mehr als 2000 Jahren und Kirchenmusik ist Teil unserer Kulturlandschaft“, erklärt der gebürtige Rheinland-Pfälzer, der ein katholisches Gymnasium besuchte und unter anderem dort mit der Kirche und dem Glauben in Berührung kam. Moderne Orgelmusik mag Pflügl zwar auch, doch beeindruckt es ihn besonders, wenn die Gläubigen traditionelle, bekannte Kirchenlieder singen. „Es ist etwas Besonderes, wenn Melodien und Texte über Jahrhunderte hinweg weitergegeben werden“, findet er. 

Erfahrbar wird das für ihn sonntags im Gottesdienst in der Lukaskirche auf dem Gelände der LWL-Klinik. Der dortige Seelsorger Clemens Kreiss suchte einen Organisten – Jan-Philipp Pflügl ergriff die Chance. „Ich lerne am besten aus der Praxis“, sagt der Musiker. Die Patientinnen und Patienten, die den Sonntagsgottesdienst besuchen, freuen sich über das Orgelspiel – selbst wenn mal ein falscher Ton dabei ist: „Ich merke, dass ich ihnen mit der Musik eine Freude mache und das gibt mir wiederum etwas zurück“, berichtet der angehende Kirchenmusiker. 

Durch sein jahrelanges Klavierspielen ist Jan-Philipp Pflügl an den Tasten sicher unterwegs. „Aber die Orgel mit ihren Registern und dem Pedal ist so viel mehr und bietet unendlich viele Möglichkeiten“, ist der 24-Jährige von der „Königin der Instrumente“, wie die Orgel auch genannt wird, begeistert. Gleichzeitig liegt genau darin auch die Herausforderung: „Ich übe besonders mein Pedalspiel. Die Koordination von Händen und Füßen ist gar nicht so einfach“, gibt er zu. Das regelmäßige Üben in der St.-Michael-Kirche in Gievenbeck gehört für den angehenden Organisten zur Tagesordnung: „Ich versuche, drei Mal in der Woche an der Kirchenorgel zu spielen“, berichtet der Student. 

Der theoretische Part der Ausbildung findet freitagabends dreieinhalb Stunden lang in der Kirchenmusikschule in Münster statt. Neben Literaturspiel, Chorleitung, Liturgiegesang und Tonsatz/Gehörbildung trainieren die Schülerinnen und Schüler ihr Sprechen und Singen und lernen wichtige Ereignisse aus der Musikgeschichte sowie allgemeine Details zum Orgelbau. Praktisch wird es für Jan-Philipp Pflügl dann beim wöchentlichen Orgelunterricht bei Kirchenmusiker Gregor Loers aus Warendorf. 

Für den Wahl-Münsteraner ist das Orgelspielen ein besonderes Hobby: „Die Vielfalt der Klänge ist beeindruckend, außerdem ist es schön, sich den verschiedenen Situationen in der Liturgie mit der Musik anzupassen – mal meditativ und zurückhaltend, dann wieder kräftig und voll.“

Die neuen Ausbildungskurse zum C-Kirchenmusiker im Bistum Münster starten im November 2022. Darauf weist Ulrich Grimpe vom Referat Kirchenmusik hin. Voraussetzungen für die Ausbildung sind Fertigkeiten im Klavierspiel sowie eine gute Stimme und ein gutes Gehör. Anmeldungen sind ab sofort im Referat Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat in Münster, Telefon 0251/495570, oder per Mail an möglich. Dort gibt es auch weitere Informationen.

Ann-Christin Ladermann