Jens Spahn (MdB) bei der EFL im Kreis Borken
Jens Spahn (MdB) wollte die versammelte Runde bewusst provozieren: "Wenn mehr Geld für die Beratung zur Verfügung stünde, wäre das die Lösung?"
Über eine bessere finanzielle Ausstattung würden sich die Leiterinnen der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen (EFL) des Bistums Münster im Kreis Borken freuen, aber damit alleine wären die Probleme, mit denen sie tagtäglich beruflich konfrontiert werden, selbstverständlich nicht aus der Welt. Zu vielschichtig sind die gesellschaftlichen Themen, mit denen sich die Teams in den drei Einrichtungen beschäftigen. Beim Besuch im heimatlichen Ahaus (Zum Zeitpunkt der Einladung war Spahn noch Gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) interessierte sich der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium besonders für die Gründe, warum Menschen in der Region nach Unterstützung fragen – und wie die Politik helfen kann.
Der Wunsch nach lebenslanger Beziehung sei bei den meisten Menschen nach wie vor groß, hatte Ursula Demmel, Leiterin der EFL in Ahaus, das Gespräch mit Spahn eröffnet. Doch Wunsch und Wirklichkeit klafften auseinander, so die Erfahrung der Mitarbeiter in den Beratungsstellen. Die Gesellschaft habe sich stark verändert. Paare bleiben nicht um jeden Preis zusammen: "Immer mehr Frauen sind selbst berufstätig, Der Druck durch Mehrfachbelastungen kann Paare schnell überfordern. Gleichzeitig sind die (emotionalen) Ewartungen an die Partnerschaft gestiegen." Umstände, die eine Trennung leichter machen können.
In dieser Situation suchen Paare die Beratung in den Einrichtungen der EFL vor Ort auf. "Menschen gehen heute offener damit um, machen kein Geheimnis daraus, Hilfe anzunehmen", weiß Michael Glaremin. "Familien stärken, in dem wir Paarbeziehungen stärken" – so lautet der Ansatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EFL. 1539 Klienten haben sich 2014 an die EFL-Beratungsstellen des Bistums Münster im Kreis Borken gewandt. Es fanden 4236 Gespräche und Sitzungen statt.
Jens Spahn, der bei seinem Besuch vor allem zuhörte, zeigte sich selbstkritisch: "Vielleicht müssen wir uns als Politiker fragen, ob wir beim Unterhaltsrecht das Richtige getan haben?" Das Bundestatsgmitglied versprach den EFL-Vertretern, diese Frage mit nach Berlin zu nehmen.
Bildunterschrift: Jens Spahn, CDU-Bundestagsmitglied und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, besuchte die Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Kreis Borken. In Ahaus sprach er mit den drei Leiterinnen, Ursula Demmel (Ahaus, rechts), Claudia Hardeweg (Bocholt) und Marlis Terlinde (Borken, links).
Text: Bischöfliche Pressestelle / 14.03.16
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