Jugendliche wollen offene und moderne Kirche zeigen

Ohne Handy läuft gar nichts. Im Sekundentakt werden Gedanken ausgetauscht, Videoschnipsel verschickt und Ideen für Lieder diskutiert.

Wolfgang Feldmann, Pastoralreferent in der Pfarrei Zur Heiligen Familie in Kleve, möchte die moderne Technik nicht missen: "Das ist überhaupt nicht mehr wegzudenken", sagt er. "Die Kommunikation über die sozialen Medien per Handy bringt viel Dynamik in die Gruppe."

Die Gruppe, das sind im Kern acht Jugendliche, begleitet von erwachsenen Gemeindemitgliedern, die nach neuen Formen für einen Gottesdienst suchen. Laura (17) verkündet mit zwinkerndem Auge: "Wir wollen eine Revolution des Gottesdienstes." Tatsächlich geht es den Jugendlichen darum, Kirche auch für Gleichaltrige interessant zu machen, zum Beispiel mit modernen Texten und Filmsequenzen zu aktuellen Themen. Dennoch möchte das Team keinen speziellen Jugendgottesdienst gestalten, wie Feldmann betont: "Das ist ein Gottesdienst, der von jungen Menschen gemacht wird, zu dem aber jeder eingeladen ist." Geplant ist eine Reihe von Gottesdiensten, die unter dem Motto "Unglaublich!?" stehen.

Der 15-jährige Jonas hat die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche häufig sagen, Kirche sei nur für ältere Menschen interessant. "Dabei geht es bei Kirche gar nicht nur um die Gottesdienste", findet er, "man ist in einer Gemeinschaft mit anderen, es werden viele Sachen angeboten. Ich finde, dass Kirche eine gute Sache ist." Für ihn ist es wichtig, dass die Mischung stimmt. "So ein Gottesdienst, wie wir ihn jetzt planen, soll schon etwas Besonderes bleiben. Sonst nutzt sich das ab", erklärt er unter zustimmenden Nicken der übrigen Jugendlichen.

Rund sechs Wochen lang hat das Team, das sich insbesondere aus Firmlingen gegründet hat, nun den Gottesdienst vorbereitet. Sowohl mittels moderner Medien, aber natürlich auch bei vielen Gruppentreffen im Pfarrheim an der Materborner Dorfstraße. Diakon Andreas Strähnz freut sich über das Engagement der Jugendlichen. "Wir wollen ihnen Raum für ihre Ideen lassen", sagt er, "auch Kritik an der Kirche muss da erlaubt sein. Die Jugendlichen sollen die Möglichkeit haben, ihre Ideen auszuprobieren. Der Ablauf der Eucharistiefeier bleibt natürlich trotzdem deutlich zu erkennen."

Oberthema des "Unglaublich!?"-Gottesdienstes am Sonntag, 19. Februar, ist die Liebe. Die Messe beginnt um 18 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche in Reichswalde.

Bildunterschrift: Seit sechs Wochen trifft sich das Vorbereitungsteam um Pastoralreferent Wolfgang Feldmann und Diakon Andreas Strähnz (v.l.). Moderne Medien gehören ebenso dazu wie die Bibel.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 09.02.17
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Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer