Katholiken spenden zu Pfingsten für Behinderte in Osteuropa
"Das Leben teilen: solidarisch mit behinderten Menschen im Osten Europas." – Das ist das Motto der Renovabis-Pfingstaktion 2013. In allen katholischen Kirchengemeinden des Bistums Münster wird am Pfingstsonntag (19. Mai) in den Gottesdiensten für Projekte des bischöflichen Hilfswerks Renovabis kollektiert.
"Gott will Heil und Gerechtigkeit für alle Menschen", heißt es im Aufruf der deutschen Bischöfe, den auch Münsters Bischof Dr. Felix Genn unterzeichnet hat und der am Sonntag (12. Mai) in allen Heiligen Messen verlesen wird, "Menschen mit Behinderungen haben die gleiche Würde wie alle". Dies bedeute gleiche Rechte, aktiv am gesellschaftlichen und kirchlichen Leben teilhaben zu können. In Mittel- und Osteuropa entwickele sich dieses Bewusstsein nur langsam, weil Menschen mit Behinderungen in kommunistischen Zeiten weitgehend aus der Gesellschaft ausgeschlossen gewesen seien. Hier dränge die Solidaritätsaktion der katholischen Kirche auf Veränderung.
Das Hilfswerk engagiert sich in Mittel- und Osteuropa, indem es beispielsweise Behinderteneinrichtungen und Altenheime fördert, Kinderheime, Schulen und Ausbildungswerkstätten baut und ausrüstet oder Projekte für Straßenkinder und Opfer des Frauenhandels ermöglicht. Renovabisgelder unterstützen in Notfällen auch Menschen, die durch Naturkatastrophen geschädigt oder zur Flucht genötigt wurden. Die Solitaritätsaktion unterstützt den Bau bzw. die Renovierung von Kirchen und Pfarrzentren, die seelsorgerische Arbeit oder die Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und Katecheten.
Im Jahr 2012 ergaben die Pfingstkollekten für Renovabis bistumsweit mehr als 384.000 Euro. Hinzu kamen von den Kollekten unabhängige Spenden in erheblicher Größenordnung, so dass Renovabis Gesamtzuwendungen von fast 900.000 Euro aus dem Bistum Münster erhielt. Von der Summe der Klingelbeutelgaben her lag die Diözese Münster wie schon 2011 bundesweit auf dem zweiten Platz.
Insgesamt erhielt Renovabis 2012 Zuwendungen aus allen deutschen Bistümern von rund 11,3 Mio Euro: Eine erfreuliche Summe, gemessen am Hilfsbedarf in Mittel- und Osteuropa aber bei weitem nicht genug. Der Aufruf der Bischöfe endet deshalb mit dem Appell: "Unterstützen Sie die Arbeit von Renovabis durch Ihr Gebet und Ihre großzügige Spende bei der Kollekte am Pfingstsonntag!"
Im Wortlaut:
Aufruf der deutschen Bischöfe zur Pfingstaktion RENOVABIS 2013
Liebe Schwestern und Brüder,
Gott will Heil und Gerechtigkeit für alle Menschen. Als Christen sind wir überzeugt: Menschen mit Behinderungen haben die gleiche Würde wie alle, und es stehen ihnen die gleichen Rechte zu. Sie sollen aktiv am gesellschaftlichen und kirchlichen Leben teilhaben können.
In den mittel- und osteuropäischen Ländern entwickelt sich ein solches Bewusstsein erst langsam. Denn in der kommunistischen Zeit waren Menschen mit Behinderungen nahezu komplett aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Mit Hilfe unserer Solidaritätsaktion RENOVABIS dringt die Kirche im Osten Europas hier auf Veränderung. Seelsorge und kirchliche Sozialarbeit dienen den behinderten Menschen. So werden Rehabilitationszentren aufgebaut und Begegnungs- und Freizeitmaßnahmen gefördert. In Schulen und Werkstätten wird das Zusammenleben von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung eingeübt. Der Bedarf an weiterer Hilfe ist groß.
Unter dem Leitwort "Das Leben teilen" ruft RENOVABIS bei der diesjährigen Pfingstaktion zur Solidarität mit behinderten Menschen im Osten Europas auf. Wir Bischöfe bitten Sie herzlich: Unterstützen Sie die Arbeit von RENOVABIS durch Ihr Gebet und Ihre großzügige Spende bei der Kollekte am Pfingstsonntag!
Für das Bistum Münster
† Dr. Felix Genn
Bischof von Münster
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de