kfd-Diözesanverband begeht 100-jähriges Jubiläum mit Festakt
Mit einem Festakt im Münsteraner Rathaus hat der Diözesanverband der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) in Münster am 5. März sein Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen eröffnet.
Unter dem Motto ‚Stolz auf Vergangenes – engagiert in die Zukunft‘ blickte die kfd im Bistum Münster zusammen mit über 300 Gästen aus Politik und Gesellschaft auf ein Jahrhundert Geschichte zurück. Musikalisch wurde der Festakt vom Vokalensemble ‚Room 4‘ gestaltet. Der kfd-Diözesanverband ist mit über 110.000 Mitgliedern der größte Frauenverband im Bistum Münster.
`Im Namen von Bischof Felix und des Bistums möchte ich Ihnen anlässlich Ihres Jubiläums für Ihre Dienste und für die Haltung danken, aus der heraus Sie sich in unsere Ortskirche und in die gesamte Gesellschaft einbringen´, erklärte Pater Manfred Kollig, Leiter der Abteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat. In seinem Grußwort betonte er die spirituellen und theologischen Schwerpunkte in der Arbeit der kfd und umriss das Aufgabenfeld der Gemeinschaft. So unterstützten sie junge Frauen in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sorgten für Entlastung der Frauen in der Familie und besuchten alte Menschen, um ihnen eine aktive Teilhabe zu ermöglichen.
Auch auf politischer und religiöser Ebene seien die Mitglieder des Diözesanverbandes aktiv. `An Ihrem unermüdlichen und unbeirrbaren Eintreten für eine angemessene Berücksichtigung der Frau innerhalb und außerhalb der Kirche zeigt sich, dass eine der Grundhaltungen Ihrer Mitglieder die Beharrlichkeit war und ist´, sagte er. Mutig und beständig hätten sie auch schwierige Aufgaben mit großem Engagement übernommen. Besonders schätze er die Sensibilität und das Einführungsvermögen der Mitglieder sowie die Barmherzigkeit und Leidenschaft. `Sie können heute auf sich und Ihren Diözesanverband stolz sein und selbstbewusst in die Zukunft schauen´, schloss Kollig.
Als eine wichtige Aufgabe in Politik und Gesellschaft bezeichnete Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks die Arbeit der kfd. Vor allem die klare Haltung der katholischen Kirche in der Flüchtlingsfrage erfreue sie, betonte Hendricks in ihrem Festvortrag. `Es geht um Menschen. Und wenn diese arm und mittellos vor unserer Tür stehen, dann müssen wir sie herein lassen.´ Gleichzeitig gelte es aber, Fluchtursachen wie den Klimawandel zu bekämpfen. `Wir müssen den Klimawandel stoppen. Er ist der Auslöser von Krieg und Armut und letztendlich auch von Flucht´, sagte sie.
Dabei sei die soziale Frage untrennbar mit der ökologischen verbunden. `Die Erde ist nicht unser Untertan, die Natur keine endlose Ressource. Wir sind verpflichtet, dieses Geschenk zu pflegen´, nahm die Ministerin alle Gäste in die Pflicht und zeichnete erste Erfolge auf. Ein Drittel des in Deutschland verbrauchten Stroms sei im vergangenen Jahr bereits aus erneuerbaren Energien gewonnen worden. `Wir sind darin wegweisend für die ganze Welt´, erklärte sie. Mit den Worten von Papst Paul VI. forderte Hendricks dazu auf, zu `Baumeistern und Baumeisterinnen einer neuen Welt´ zu werden.
Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, zeigte sich beeindruckt von der Pionierarbeit, die die Frauen der kfd im Bistum seit ihrer Gründung geleistet hätten. Damals habe große Armut geherrscht. `Aber Sie haben sich zusammen getan, um die Rechte von Frauen und Kindern nach vorne zu bringen. Sie glauben an die Würde des Menschen und machen sich für die Rechte der Frauen stark.´ 100 Jahre später stünden sie erneut vor einer großen Aufgabe, spann Lewe den Bogen zur aktuellen Flüchtlingssituation. `Sie leisten einen Friedensdienst in Bistum und Stadt, indem Sie Ihr Leben mit den Flüchtlingen teilen und anpacken. Sie reden nicht über sie, sondern mit ihnen. Danke, dass Sie das tun´, schloss Lewe.
Frauen hätten heute ganz andere Möglichkeiten ihr Leben zu gestalten, als ihre Großmütter und Mütter vor 100 oder 50 Jahren, erläuterte Anna-Maria Mette, stellvertretende Vorsitzende des kfd-Bundesverbandes. Viele Probleme seien aber nach wie vor ungelöst. Im gesellschaftlichen und auch im kirchlichen Bereich beschäftige sich die kfd noch immer mit Fragen, die Frauen bereits vor Jahrzehnten gestellt hätten. `Dass die Würde aller Menschen vom Beginn ihres Lebens bis zum Lebensende zu achten ist, muss in unserer Gesellschaft immer wieder betont werden´, erklärte Mette. `Auch für die gerechte Teilhabe von Frauen in der Kirche wird sich die kfd weiterhin einsetzen.´
Bildunterschrift: Auf 100 Jahre kfd-Diözesanverband Münster blickten (von links) Pater Manfred Kollig, Anna-Maria Mette vom kfd-Bundesvorstand, Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks, Judith Everding von der kfd Münster und Oberbürgermeister Markus Lewe beim Festakt im Rathaus zurück.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 06.03.16
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