„Wir sprechen und diskutieren beim Kirchlichen Filmfestival über Themen, die auch in der Kirche eine wichtige Rolle spielen“, betont Julia Borries und gibt in der knapp halbstündigen Episode des Podcasts Beispiele: „Solidarität, Flucht, Nachhaltigkeit – Themen, die die Menschen in ihrem Alltag bewegen.“ Anspruch sowohl des Kinos als auch der Kirche sei es, dazu einzuladen, eigene Positionen zu überdenken und eine neue Perspektive einzunehmen. „Darauf muss man sich einlassen, sich ansprechen lassen“, sagt Borries.
Eine Parallele sieht die Expertin, die die Erwachsenenbildung des evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen leitet, außerdem in der besonderen Atmosphäre beider Institutionen, die mit bestimmten Ritualen verknüpft sei. „Die Kirche ist ein sakraler Raum, aber auch im Kino herrscht durch die Dunkelheit eine etwas geheimnisvolle Atmosphäre, beide bringen etwas Besonderes mit“, erklärt Borries. Zudem sitze man sowohl in der Kirche als auch im Kino geordnet in einer Reihe und schaue nach vorne.
Die Vorfreude auf die zwölfte Auflage des Kirchlichen Filmfestivals ab Mittwoch, 29. September, ist groß. Die Verantwortlichen werben mit dem Slogan „Unbequeme Filme“: „Wir muten unseren Zuschauerinnen und Zuschauern im bequemen Kinosessel auch unbequeme Themen zu. Unser Anspruch ist es, genau hinzuschauen – auf die Fluchtbewegungen, auf die Krisen und Konflikte in der Welt“, verdeutlicht Borries. Die anschließende Diskussion mit einem Filmschaffenden nach jeder Vorführung sei ein besonderes Markenzeichen des Kirchlichen Filmfestivals: „Damit rücken wir nach christlichem Verständnis die Menschen, die am Film beteiligt sind, in den Vordergrund und das gibt aus Sicht vieler Zuschauerinnen und Zuschauer dem Film noch einen anderen Wert.“
Die Episode des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Julia Borries ist im Internet abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.
Ann-Christin Ladermann