Kreisdekanat Kleve: „Im Pastoralen Raum gehen Pfarreien die Aufgaben gemeinsam an“

, Kreisdekanat Kleve

Über die Einrichtung der sogenannten Pastoralen Räume im Bistum Münster, und damit auch in Kreis Kleve, haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jüngsten Kreisdekanatskonferenz informiert. An dieser nehmen Mitglieder der Pfarreiräte und Kirchenvorstände ebenso teil wie Vertreterinnen und Vertreter katholischer Einrichtungen im Kreis sowie Seelsorgerinnen und Seelsorger. Bei der Konferenz im Kevelaerer Hotel Klostergarten war Daniel Gewand, Geschäftsführer des Prozesses zur Entwicklung pastoraler Strukturen im Bistum Münster, zu Gast.

Daniel Gewand (2.v.l.), hier mit dem Vorstand der Kreisdekanatskonferenz, berichtete über die Einrichtung Pastoraler Räume.

© Bistum Münster

Zunächst formulieren Ehren- und Hauptamtliche ihre Fragen und Erwartungen an die Einrichtung der Pastoralen Räume, die zum 1. Januar des kommenden Jahres kirchenrechtlich in Kraft gesetzt werden. Kreisdekanatsgeschäftsführer Patrick de Vries lud dazu ein, die Angebote des Katholischen Bildungsforums im Kreisdekanat zu nutzen, die speziell auf die Beteiligen am Niederrhein zugeschnitten sind und die Aktiven vor Ort bei der Gestaltung ihres Engagements unterstützen. Die 207 Pfarreien im Bistum werden in insgesamt 45 Pastorale Räume eingeteilt, „das sind keine Fusionen von Pfarreien“, betonte Gewand. Die Pfarreien bleiben demnach eigenständig, die neuen Strukturen seien „Kooperationsräume, in denen Pfarreien und andere Akteure die Aufgaben gemeinsam angehen“.

Notwendig sei die Einrichtung aufgrund der rückläufigen Mitgliederzahlen ebenso wie des Umstandes, dass auch die Zahl der Seelsorgerinnen und Seelsorger weniger wird. Aufgabe der Kirche sei aber auch künftig, die Frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden, „daher wollen wir auch weiterhin in der Fläche präsent sein“, betonte Gewand. Trotz der aktuellen Entwicklung verfüge man im Bistum „noch über die Ressourcen, Kirchenentwicklung gemeinsam zu gestalten.“ Dabei gelte es, dass die Antworten auf die Fragen der Gläubigen an diese Entwicklung nicht von der Bistumsleitung vorgegeben werden, sondern gemeinsam entwickelt werden können. „Wir werden uns in nächster Zeit von einigen Dingen trennen müssen“, sagte Gewand, „aber wir können diese Transformationszeit mitgestalten.“ Und auch, wenn die Veränderungen von einigen Menschen als Belastung empfunden werden können, „müssen wir akzeptieren, dass wir mittendrin sind in diesen Veränderungen. Und es geht jetzt erst richtig los“, betonte der Experte.

Mit der Einrichtung der Pastoralen Räume zum kommenden Jahresbeginn starte eine zweijährige Übergangsphase, in der die Pfarreien und die anderen Akteure erste gemeinsame Schritte in die neue Struktur gehen und die Auswirkungen auf die praktische Arbeit erleben. Ein sogenanntes Koordinierungsteam koordiniert diese Phase. Begleitet werden die Teams von Koordinatoren, die nicht aus den Reihen der jeweiligen Pfarreien kommen und daher einen neutralen Blick von außen haben. Eines sei wichtig, sagte Gewand zum Ende: „Kirche ist mehr als die reine Pfarrei. Zur Kirche gehören zum Beispiel auch Schulen, Kindertagesstätten, Einrichtungen wie die Caritas und Orden, um nur einige zu nennen. Die Situation vor Ort ist in unserem Bistum sehr unterschiedlich, deshalb ist es wichtig, dass die Ideen für den jeweiligen Pastoralen Raum mit den Menschen vor Ort entwickelt werden.“

Christian Breuer