Liebfrauenschule zum Gottesdienst im St.-Paulus-Dom Münster

"Lass uns lebendige Steine der Kirche in der Welt von heute werden": Dafür betete am Dienstag (1. Juli 2014) die Schulgemeinschaft der Liebfrauenschule Vechta, die zu einem Gottesdienst in den St.-Paulus-Dom nach Münster gekommen war.

Mit Weihbischof Heinrich Timmerevers und Dompropst Kurt Schulte feierten rund 850 Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrer, Ehemalige und Angehörige der Schule einen Wortgottesdienst unter dem Motto "Stei-ne des Glaubens". Für die musikalische Untermalung sorgten die Orchester-AG und der Schulchor.

Die vielen Steine, aus denen der Dom gebaut worden sei, "hat keiner gezählt und keiner kann sie zählen", predigte Weihbischof Timmerevers. Die Vielfalt und Fülle an Steinen in der Kirche machten diesen Raum so wunderschön. Und wie jeder Stein Teil des Dombaus sei, seien auch alle Teil der Kirche. "Der letzte Stein oben, der Schlussstein, der ist der wichtigste", sagte Timmerevers. Er halte alles zusammen, betonte der Weihbischof und ergänzte: "Auch Jesus ist ein solcher Schlussstein." Ein solcher Schlussstein werde seinerseits von den vielen anderen Steinen gehalten und so sollten, so predigte Weihbischof Timmerevers, die Schulgemeinschaft und alle Christen weltweit zu lebendigen Steinen werden, die die Kirche zusammenhalten.

Der Paulus-Dom sei "Zeichen des Glaubens" und beinhaltet laut Weihbischof Timmerevers Orte, an denen man Jesus Christus spüren kann. Das Taufbecken beispielsweise sei der "Ort, an dem uns die Gemeinschaft mit Christus geschenkt wird", und der Bischofsstuhl sei Platz des Bischofs, "der alle zusammenholt zu einer Gemeinschaft unter Christus" und die Botschaft von Frieden, Barmherzigkeit und Fürsorge an alle weitergebe. Zum Ende seiner Predigt betete Weihbischof Timmerevers dafür, dass alle in der Gemeinschaft der Christen "gute Christen sein, werden und bleiben."

Dass in der Schulgemeinschaft jeder einzelne genau so wichtig sei, wie jeder einzelne Stein des Doms, machte Dompropst Schulte deutlich: "Selbst der kleinste Stein reißt eine Lücke. Wenn Du nicht da bist, fehlt jemand und es entsteht auch eine Lücke." Der Dom zeige, wie wertvoll und kostbar jeder einzelne in der Gemeinschaft der Christen sei und dass es auf jeden ankomme.

Um einen Einblick in die Geschichte des Paulus-Doms bis hin zum diesjährigen Domjubiläum zu geben, erklärte Dompropst Schulte, dass der heutige Dom mit den Zerstörungen in der Zeit der Reformation und während des Zweiten Weltkrieges bereits große Einschnitte erfahren habe. Nachdem im Zweiten Weltkrieg die Stadt Münster und auch der Dom fast völlig zerstört worden seien, hätten vor allem Frauen und Kinder angefangen, den Dom wieder aufzurichten, da die Menschen "Gott in ihrer Mitte brauchen, damit menschliches Leben gelingt." In diesem Sinne werde auch das Domjubiläum im September gefeiert werden, da der Mensch heute wisse, "dass es wichtig ist, dass Gott Platz in der Mitte behält und nur so menschliches Leben gelingt."

Nach dem Gottesdienst wurden kleine bunte Steine verteilt, die, so Dompropst Schulte, zeigen sollen, dass "Gott auf Euch zählt. Ihr gehört dazu und ohne Euch kann der Bau der Kirche nicht bestehen. Durch Euch will Gott in diese Welt kommen."

Für die Liebfrauenschülerinnen aus dem niedersächsischen Teil des Bistums Münster war der Besuch im Zentrum ihres Bistums mit dem Gottesdienst noch nicht beendet. Sie erkundeten anschließend in ihren Klassenverbänden die Stadt.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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