Malteser aus Wesel in Erfurt: "Kontakt mit den Menschen gefällt mir"

, Bistum Münster, Kreisdekanat Wesel

Ekkehard Gielen weiß schon gar nicht mehr, bei wie vielen Katholikentagen er dabei war. In seinen 60 Jahren bei den Maltesern hat er immer Unterkünfte betreut. „Der Kontakt mit den Menschen gefällt mir an der Arbeit”, sagt der Weseler. Zusammen mit Burkhard Alms verteilt Gielen das Frühstück auf dem Messegelände in Erfurt, wo während des 103. Katholikentags 597 Helfer untergebracht. Die Unterkunft wird rund um die Uhr von den Maltesern aus Wesel betreut. 

Zwei Männer zeigen eine Kiste mit Berlinern.

Ekkehard Gielen und Burkhard Alms verteilen das Frühstück in der Unterkunft für Helfer auf dem Messegelände in Erfurt.

© Bistum Münster

„Die komplette Messehalle ist mit Stellwänden in kleine Quadrate unterteilt, die dann wiederum in vier Einzelkabinen aufgeteilt wurden”, erklärt Michael Leppen den Aufbau der Halle. Die Kabinen dienen als eine Art Zimmer, in denen die Helfer auf Isomatten, Luftmatratzen und Feldbetten schlafen können. Auch die Malteser selber sind in solchen Kabinen untergebracht. Die Aufgabe der Truppe aus Wesel besteht darin, die Übernachtungsgäste zu registrieren, um einen Überblick zu haben, wer vor Ort ist und ob die Personen Zugang zur Halle haben, Nachtwache zu halten und im Notfall erste Hilfe zu leisten. Bei Problemen sind sie der erste Ansprechpartner für die Übernachtenden. Außerdem geben die Weseler das Frühstück aus. „Die Küchenhelfer stehen um 5 Uhr auf und lösen die Nachtwache ab”, sagt Alms. 

„Die Nachtwache sitzt vor allem vorne an der Registrierung”, sagt Leppen. „Ab und an gibt es eine Kontrollrunde, damit die Nachtruhe auch eingehalten wird.” Da die Helfenden zu unterschiedlichen Tageszeiten im Einsatz sind, ist die Unterkunft 24 Stunden geöffnet. Die Nachtruhe – die um 22 Uhr beginnt - sei ein Thema, das auch schon zu kleinen Konflikten geführt habe. Während die einen noch zusammensitzen und ein bisschen singen wollen, möchten andere schon schlafen. „Ein freundlicher Hinweis der gegenseitigen Rücksichtnahme wirkt in der Regel”, sagt Leppen. 

Ein Problem mussten die Weseler allerdings schon in Angriff nehmen: „Hier in der Messehalle haben sich zwei bis drei Tauben angesiedelt”, sagt Leppen. Das habe dazu geführt, dass das Gepäck der Übernachtungsgäste beschmutzt wurde. Die Malteser haben das Problem an den Deutschen Katholikentag (DKT) weitergeben. Dafür mussten sie erstmal herausfinden, wie viele Tauben vor Ort sind. „Wir haben einen Helfer hier durchgeschickt, um zu gucken, wie viele Tauben er findet.” Das Gepäck kann nun mit Planen abgedeckt werden und auch Reinigungsmittel wurden vom DKT zur Verfügung gestellt. 

Was Leppen an seinem Einsatz am Katholikentag gefällt, ist die Gemeinschaft. „Wir sind ja alle Helfende”, sagt er. „Außerdem bin ich gerne mit meinen Kameradinnen und Kameraden unterwegs.” Gleichzeitig sei die Betreuung der Unterkunft für eine Katastrophenschutzorganisation wie die Malteser auch eine gute Übung für den Ernstfall im Betreuungsdienst. Abläufe könnten so durchgespielt werden, damit es im Ernstfall funktioniert. 

Lara Bergjohann