Einiges hat er gemeinsam mit den zwölf weiteren Mitgliedern der MAV in den vergangenen Jahren vorangebracht. „Es war nicht immer einfach, oftmals auch konfliktbeladen. Aber wir arbeiten vertrauensvoll miteinander und haben uns als Arbeitnehmervertretung immer mehr professionalisiert. Wir sind gut vernetzt im Unternehmen und darüber hinaus. Die Zusammenarbeit mit dem Dienstgeber ist sehr konstruktiv. Wir sind immer zu einem Konsens gekommen“, berichtet der Heilerziehungspfleger, der zudem Gesundheitsmanagement an der Universität in Bielefeld studiert hat. Dabei denkt er beispielsweise an eine Umfrage der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Thema psychische Belastung, an die Umsetzung des Jobrads oder an verschiedene Dienstvereinbarungen wie zu den Arbeits- und Urlaubszeiten.
Die Arbeit in der Mitarbeitervertretung, für die er als Vorsitzender freigestellt ist, sieht er als Gewinn an. „Mein Selbstbewusstsein ist gestiegen. Ich bin auch diplomatischer geworden und besser in der Lage, die Perspektive zu wechseln“, hat er beobachtet. Die Qualifizierungen, an denen er teilgenommen hat, hätten sich für ihn, die Gremien und den Arbeitgeber ausgezahlt. Wichtig ist Grotthoff die Arbeit im Team: „Ich bin angewiesen auf die Kolleginnen und Kollegen sowie auf den konstruktiven Austausch mit ihnen.“
Als Vorsitzender ist er auch in der übergeordneten Regionalen Arbeitsgemeinschaft im Kreisdekanat Coesfeld tätig. „Der Erfahrungsaustausch mit den anderen Mitarbeitervertretern aus unterschiedlichen Bereichen ist sehr wichtig. Mich interessieren andere Meinungen. Das ist ein gutes Format, um mich weiterzuentwickeln“, sagt er.
Bei der Wahl vor vier Jahren standen 20 Kandidatinnen und Kandidaten auf dem Stimmzettel. „Wir hoffen natürlich, dass wir in diesem Jahr auch wieder entsprechend viele Mitarbeitende motivieren können, sich aufstellen zu lassen“, sagt der zweifache Familienvater. Für ihn sei es ein guter Indikator wie die MAV und ihre Arbeit wahrgenommen werde. „Die Mitwirkung in einer Mitarbeitervertretung ist eine reizvolle Aufgabe. Sicherlich, es ist auch manchmal anstrengend. Aber es ist eine wunderbare Plattform, um das Unternehmen mitzugestalten. Raus aus der Reaktion, rein in die Aktion!“, wirbt er.
Noch können Kandidaten-Vorschläge an den Wahlausschuss abgegeben werden. Die Wahlen zur Mitarbeitervertretung finden am 14. April statt. In den rund 600 Mitarbeitervertretungen im Bistum Münster engagieren sich gut 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie vertreten die Interessen der mehr als 100.000 Menschen, die beispielsweise in einem Krankenhaus oder einer Einrichtung in kirchlicher Trägerschaft, einer Kirchengemeinde oder einem Verband arbeiten.
Michaela Kiepe