Mary Rohde berichtet beim Weltgebetstag über ihre philippinische Heimat

Auf den Philippinen sind die Kirchen voll. Für Mary Rohde ist das immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis, wenn sie einmal im Jahr nach Hause fliegt.

"Viele Familien und Jugendliche kommen in die Gottesdienste", sagt die 44-Jährige, die seit 1997 Jahren in Borken lebt, verheiratet ist und einen Sohn hat.

Ganz anders erlebt sie es in Deutschland: "Hier sind es meist nur ältere Menschen, die die Messen mitfeiern." Von dem, was ihre Heimat in der Vergangenheit geprägt hat, was sie heute ausmacht und was sich vor allem politisch ändern muss, wird Mary Rohde beim ökumenischen Weltgebetstag der Frauen am Freitag, 3. März, in Borken erzählen. Schwerpunktland ist in diesem Jahr der Inselstaat im Pazifik. Filipinas haben die Liturgie vorbereitet, die weltweit übernommen wird.

Überschrieben ist der Gottesdienst mit einer Frage philippinischer Frauen: "Was ist denn fair?" Drei fiktive Frauen kommen zu Wort, deren Geschichten auf wahren Fakten beruhen und von Armut, Ausbeutung, Gewalt gegen Frauen, Naturkatastrophen und Arbeitslosigkeit berichten. Aber auch davon, dass die Regierung nicht in der Lage ist, längst versprochenes Land zu verteilen, verabschiedete Gesetze für die Rechte von Hausangestellten umzusetzen oder Hilfsgelder der internationalen Gemeinschaft, die nach dem Taifun 2013 ins Land flossen, zu verteilen. Mary Rohde kennt die Probleme, mit denen ihr Heimatland zu kämpfen hat. Dass durch den Weltgebetstag, der als größte ökumenische Frauenbewegung gilt, die Philippinen ins Blickfeld einer größeren Öffentlichkeit geraten, findet die Borkenerin gut und verbindet damit die Zuversicht, dass sich die Zustände zum Positiven verändern - irgendwann.

Wie wichtig die Religion für die Menschen auf den Philippinen sind, spürt Mary Rohde, wenn sie zu Besuch bei der Familie ist: "Sie leben und erleben ihren Glauben auf sehr intensive Weise." Ein Beispiel dafür seien die Kreuzwegprozessionen an Karfreitag, die Stunden dauerten und über fast unwegsames Gelände führten.

Schon früh, weiß die Borkenerin aus eigener Erfahrung, würden die Kinder in den Schulen an das Christsein herangeführt: "Die Erwachsenen sind ihnen dabei Vorbilder." Der Sonntagsgottesdienst sei für die Filipinos keine lästige Pflicht, sondern eine Selbstverständlichkeit: "Es werden fröhliche Lieder gesungen und Nahrungsmittel als Gaben zum Altar gebracht." Manchmal, gesteht Mary Rohde, vermisse sie diese ansteckende Lebensfreude in den Messen in Deutschland.

Dass in ihrer Heimat nicht alles gut ist, davor verschließt die Borkenerin aber auch nicht die Augen. Von beidem will sie den Frauen beim Weltgebetstag berichten. Und anschließend soll es gemütlich weitergehen – bei Dampfreiskuchen nach original philippinischem Rezept.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 3.3.17
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