Matthias Bude ist Pastoralreferent in St. Lamberti in Coesfeld
Sein Lebenslauf weist unterschiedliche Stationen auf. Sein Weg ging nicht immer geradeaus, aber doch passt nun irgendwie alles zusammen. "Das ist eine Stelle, wie ich sie mir vorgestellt habe", sagt Matthias Bude.
Der 33-jährige Diplom-Theologe hat in Münster studiert, beim Radio und an der Universität gearbeitet, hat sich beim Roten Kreuz engagiert und war nach seiner Diplomarbeit 2010 in der münsterschen Hochschulgemeinde in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Parallel hat er eine zweijährige Medienausbildung für Theologen absolviert und beim WDR in Dortmund hospitiert. "Für mich war nicht klar, dass ich nach dem Theologiestudium einen pastoralen Beruf ausüben werde", sagt der zweifache Vater. Doch während der Tätigkeit in der Hochschulgemeinde habe gemerkt, dass er gerade in der Gemeindearbeit seine Talente gut einbringen kann. So entschloss er sich für die Ausbildung zum Pastoralreferenten.
Den praktischen Teil seiner Ausbildung hat er in den vergangenen drei Jahren in der Pfarrei St. Martin in Nottuln absolviert. Nun ist Bude seit dem 1. August in St. Lamberti in Coesfeld tätig. Mit einer halben Stelle wird er in der Gemeinde aktiv sein, mit der anderen Hälfte ist er für die Seelsorge an den städtischen Schulen in Coesfeld verantwortlich. "Diese Kombination ist genau das Richtige für mich. Die Arbeit in der Schule wird für mich eine größere Herausforderung als die in der Gemeinde", ist er überzeugt.
Als Hörender möchte er unterwegs sein. Vor allem in den Schulen. "Was wollen die Schüler von mir? Was brauche ich von ihnen?", diese Fragen werden die erste Zeit nach den Ferien seine Arbeit bestimmen. Aber auch in der Gemeinde möchte er wachsam sein. "Wie spreche ich Menschen an, die eher am Rand stehen, wie diejenigen, die zur Kerngemeinde gehören", fragt sich Bude. Das Leben in einer Gemeinde verändere sich, weil sich die Menschen ändern. Das hat er auch während seiner Ausbildung in Nottuln erfahren. "Ich war unter anderem in der Erstkommunionvorbereitung tätig und habe gemerkt, dass heute vieles nicht mehr selbstverständlich ist. Das gilt ebenso für Trauungen oder Beerdigungen", hat er beobachtet. Wichtig sei es zu vermitteln, welchen Schatz die Kirche habe. "Wir sind auch Dienstleister, denn wir leisten den Menschen einen Dienst. Dazu gehört es, auf sie zuzugehen und auf ihre Wünsche einzugehen", ist Bude überzeugt.
In der St.-Lamberti-Gemeinde steigt er direkt in die Firmvorbereitung ein und unterstützt Pastoralreferentin Ruth Fehlker. Denn bereits im November werden zahlreiche Jugendliche dieses Sakrament empfangen. "Ebenso werde ich den Beerdigungsdienst übernehmen und in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv sein", berichtet Bude. Insgesamt merke er, dass es gut sei, auf verschiedene Berufserfahrungen zurückgreifen zu können.
Von einer besonderen Berufung kann er übrigens nicht berichten. "Ich komme gebürtig aus Goslar und kannte den Beruf des Pastoralreferenten nicht", informiert Bude. Aber er habe durch das Engagement seines Heimatpfarrers ein positives Bild von Kirche erlebt. "Mit 17 Jahren war mir klar, dass ich Theologie studieren möchte. Aber ich wusste noch nicht, in welche Richtung es anschließend weitergehen wird", sagt Bude.
"Ich glaube, in dem Beruf, in dem ich jetzt bin, kann ich meine Talente am besten einsetzen", ist er überzeugt. Wichtig sei es, sich den Glauben gut zu bewahren. "Er wird im Studium ordentlich durchgebürstet", hat er erlebt. Für ihn sei es wesentlich, Spiritualität gemeinsam zu erleben. "Zum Beispiel, dass man sich zum gemeinsamen Gebet verabredet", nennt er eine Möglichkeit. Als kreativ und offen, als wachen Christen mit dem Herz am rechten Fleck – so beschreibt er sich selbst. "Mir waren und sind immer auch die Menschen wichtig, die am Rand stehen. Das habe ich in meiner Familie gelernt. Ich komme aus einem sehr sozial engagierten Elternhaus", nennt er einen Grund.
Am 25. September wird Matthias Bude als Pastoralreferent mit seinen Kurskolleginnen und Kurskollegen im St.-Paulus-Dom in Münster von Bischof Dr. Felix Genn für den kirchlichen Dienst beauftragt.
Bildunterschrift: Matthias Bude freut sich auf seine Aufgaben als Pastoralreferent und Schulseelsorger in Coesfeld.
Text: Bischöfliche Pressestelle/11.08.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Foto: Michaela Kiepe/Bischöfliche Pressestelle