Mehr Ratsuchende im Kreis Steinfurt

, Kreisdekanat Steinfurt

1980 Menschen haben im vergangenen Jahr bei der Bewältigung einer schwierigen persönlichen Lebenssituation Hilfe in einer der sechs Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen (EFL) des Bistums Münster im Kreis Steinfurt gefunden. Damit ist die Nachfrage im Vergleich zu den vorhergehenden Jahren weiter gestiegen. Die EFL verzeichnete 5796 Gesprächskontakte, davon 1632 Paargespräche, in denen beide Partner gemeinsam ihre Situation reflektierten und sich um eine Lösung bemühten. 2255 Einzelgespräche führten die Beraterinnen und Berater. In mehr als der Hälfte der Fälle sind minderjährige Kinder von der Konfliktsituation in den Familien betroffen. Die Zahlen gehen aus dem gemeinsamen Jahresbericht 2019 der EFL-Beratungsstellen hervor.

Ihren gemeinsamen Jahresbericht haben die Leitungen der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen (EFL) des Bistums Münster im Kreis Steinfurt jetzt veröffentlicht (von links): Ursula Frank-Lösing, Dorothee Valk und Michael Remke-Smeenk.

Ihren gemeinsamen Jahresbericht haben die Leitungen der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen (EFL) des Bistums Münster im Kreis Steinfurt jetzt veröffentlicht (von links): Ursula Frank-Lösing, Dorothee Valk und Michael Remke-Smeenk.

© Bistum Münster

„Unsere Statistik zeigt, dass trotz der steigenden Kirchenaustrittszahlen die Akzeptanz unseres Angebotes in der Bevölkerung weiterhin sehr gut ist“, bilanziert Ursula Frank-Lösing, Leiterin der Beratungsstellen in Steinfurt, Greven und Emsdetten, stellvertretend auch für ihre Kollegin und ihren Kollegen aus den Beratungsstellen in Ibbenbüren, Lengerich und Rheine – und zieht daraus den Schluss: „Die Menschen haben Vertrauen, Ratsuchende schätzen unsere Arbeit.“

Der Bericht mache aber ebenso deutlich, dass die Gestaltung des eigenen Lebens, die Herausforderungen an Ehe und Partnerschaft sowie die Familienlebensformen anspruchsvoller geworden seien: „In der Arbeit mit den Menschen gewinnen wir immer öfter die Erkenntnis, dass die zunehmende Beschleunigung, der Druck am Arbeitsplatz, die Vielfältigkeit der Freizeitangebote und nicht zuletzt der eigene Perfektionsanspruch erheblichen Stress auslösen“, fasst Ursula Frank-Lösing zusammen. Und in dieser Situation, wissen die EFL-Leitungen, verlieren sich Paare oft aus dem Blick.

Als psychologischer Fachdienst des Bistums Münster ist es Aufgabe der EFL, Menschen in herausfordernden Lebenssituationen, Krisen und Konflikten professionell zu beraten und in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Um die vorhandenen Ressourcen zu bündeln und noch flexibler auf die Bedürfnisse eingehen zu können, haben sich die drei Beratungsstellen im südlichen Kreis Steinfurt zusammengeschlossen. Die EFL in Steinfurt wird nun ebenfalls von Ursula Frank-Lösing geleitet.

Auch am Standort Ibbenbüren hat es einen Leitungswechsel gegeben. Christel Kaul-Richters wurde in den Ruhestand verabschiedet, ihre Aufgabe übernimmt Michael Remke-Smeenk.

Die Gründe, warum Paare und Einzelpersonen Hilfe suchen, sind unterschiedlich: Kränkungen und Selbstwertprobleme gehören ebenso dazu wie Krankheit und Tod. Aber auch Probleme in der Kommunikation mit dem Partner stehen ganz oben auf der Liste.

In den Kontaktgesprächen versuchen die Beraterinnen und Berater, den Klientinnen und Klienten Raum und Zeit zu geben, um Wünsche, Bedürfnisse und Hoffnungen zu formulieren. Sie bekommen Gelegenheit, Enttäuschungen zu verarbeiten, Pläne und Ziele zu schmieden, die sie als Paare haben, aber auch als Einzelpersonen.

Ratsuchende können sich in den EFL-Beratungsstellen des Bistums Münster in Emsdetten, Telefon 02572/9419019, Greven, Telefon 02571/986581, Ibbenbüren, Telefon 05451/500223, Lengerich, Telefon 05481/9020880, Rheine, Telefon 05971/96890 und Steinfurt, Telefon 02551/864446, melden. Eine Kontaktaufnahme ist auch online über die Homepage www.ehefamilieleben.de möglich.

Gudrun Niewöhner