Menschen aller Altersgruppen begleiten

, Kreisdekanat Coesfeld

Einfach fällt Ulrike Wißmann der Abschied nicht. Das ist durchaus verständlich. Nach 22 Jahren gibt die 63-Jährige die Leitung der Familienbildungsstätte (FBS) in Coesfeld ab und wechselt in den Ruhestand. „Aber mit Maria Strump weiß ich das Haus in guten Händen“, ist Wißmann versöhnt. Künftig wird sie aber als Referentin noch den einen oder anderen Bildungsurlaub anbieten.

Nach 22 Jahren gibt Ulrike Wißmann (rechts) die Leitung der Familienbildungsstätte Coesfeld an Maria Strump weiter.

Nach 22 Jahren gibt Ulrike Wißmann (rechts) die Leitung der Familienbildungsstätte Coesfeld an Maria Strump weiter.

© Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe

Maria Strump folgt auf Ulrike Wißmann als Leiterin der FBS Coesfeld

Gern blickt sie zurück auf Beständiges und Neues. „Die Familienbildung hat sich seit der Gründung der FBS vor fast 54 Jahren gewandelt. Aber unser Anspruch, die Menschen zu unterstützen damit das Leben gelingt, hat sich nicht verändert. Wir waren und sind ein Haus der Bildung und der Begegnung“, erläutert die Altenbergerin. Es sind die Herausforderungen des Alltags ebenso wie die an den Wendepunkten des Lebens, die Wißmann und ihr Team mit ihren Angeboten im Blick haben. Da sind sie besonders gefragt – wie beispielsweise in der 2001 gegründeten Elternschule oder seit 2007 als Mehrgenerationenhaus. „Das hat uns ermöglicht, offene Treffs anzubieten. Das Café ist ein wirklicher Gewinn für alle Altersgruppen und fördert die Begegnung von Jung und Alt“, freut sich Wißmann, deren eigene Schwerpunkte Entspannungstechniken, Bildungsurlaube sowie das Märchenerzählen sind. Ihr habe es immer große Freude gemacht, gemeinsam mit ihrem Team und den Ehrenamtlichen zu arbeiten und auf den gesellschaftlichen Wandel mit guten Angeboten zu reagieren. 

Den größten Umbruch – vor allem digital – habe es in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie gegeben. „Wir konnten entsprechendes Equipment anschaffen und unsere Kurse online weiter anbieten. Auch dank Maria Strump, die sich in die Technik eingearbeitet hat“, sagt sie mit Blick auf ihre Nachfolgerin. Seit vier Jahren ist die 56-Jährige als pädagogische Mitarbeiterin im Fachbereich Ernährung, Sport und Gesundheit an der FBS tätig. Der Diplom-Oecotrophologin liegt die Arbeit mit Menschen besonders am Herzen. „Als ich 2018 die Stellenanzeige als pädagogische Mitarbeiterin in der Zeitung gesehen habe, wusste ich: Das ist mein Job. Aber ich habe keineswegs an die Leitung gedacht“, berichtet sie lachend und fügt hinzu: „Aber ich finde neue Projekte spannend und freue mich jetzt auf die Herausforderung.“ Froh ist sie darüber, dass eine Übergangsphase gemeinsam mit Wißmann gestalten konnte. „Und es beruhigt mich zu wissen, dass Ulrike auch weiterhin für mich ansprechbar ist.“ 

Die Einrichtung zu übernehmen, sei ein großes Paar Schuhe. Das sei ihr bewusst. Besonders die angespannte finanzielle Situation der Menschen stelle das Team vor eine Herausforderung. „Wir müssen Wege auftun, um vielen Menschen unser Angebot zu ermöglichen. Eine weitere Herausforderung wird es sein, Referentinnen und Referenten für uns zu gewinnen. Wir wünschen uns Menschen, die ihr Wissen und ihre Fertigkeiten weitergeben. Dabei unterstützen wir sie gern mit Ideen oder bei der Organisation“, konkretisiert sie. 

Neben der Leitung wird Strump weiterhin den Ernährungsbereich verantworten. „Das macht mir unheimlich viel Freude. Im Kurs ‚Weihnachtsmenü‘ hatten wir übrigens rund 400 Teilnehmende an 36 Abenden“, berichtet sie nicht ohne Stolz. 

Wie auch Wißmann schätzt Strump die zahlreichen Kooperationen, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. „Es ist immer gut, sich zu vernetzen. Ansonsten wäre manches nicht möglich“, betont sie. Für die Zukunft hofft die zweifache Mutter, dass sich mehr junge Menschen und auch Senioren für die FBS und ihr Angebot interessieren. „Ich fände es toll, wenn unser Haus noch mehr von Menschen genutzt wird, die sich nicht in einer Familienphase befinden“, wünscht sie sich.

Michaela Kiepe