Mick Michels wird Freiwilliger für den Begräbnisdienst
Dass er sich nach seiner Pensionierung noch mehr als bisher in der Kirche engagieren wollte, das stand für Mick Michels aus Kleve schon lange fest.
"Ich bin in Kleve mit der Kirche groß geworden, das ist für mich ein Heimspiel", sagt er lächelnd. Also suchte er das Gespräch mit Propst Johannes Mecking, der Michels vorschlug, sich ehrenamtlich im Trauer- und Begräbnisdienst zu engagieren. "Herr Michels hat schon eine gute liturgische Erfahrung, unter anderem hat er einige Gottesdienste mit vorbereitet", erklärt Mecking, "und bei einer Beerdigung passieren Dinge, die auch ein Laie machen kann."
Früher, berichtet der Propst, sei es nicht üblich gewesen, dass ein Priester mit auf den Friedhof gehe, "in vielen anderen Ländern führen Laien den Ritus", sagt er. Die Liturgiekommission des Bistums, der Mecking angehört, habe Bischof Dr. Felix Genn um die Genehmigung gebeten, geeignete Ehrenamtler für den Trauer- und Begräbnisdienst zuzulassen. Im November 2015 hatte der Bischof dies durch eine Veröffentlichung im Kirchlichen Amtsblatt des Bistums ermöglicht.
Mecking betont: "Eine gute Ausbildung ist wichtig." So besucht Michels seit wenigen Tagen einen Kursus in Rheine, der erstmals im Bistum Münster angeboten wird. Dort werden die Teilnehmer unter anderem auf die Arbeit mit Angehörigen vorbereitet, denn auch Trauergespräche gehören zu den Aufgaben der ehrenamtlichen Helfer. "Ich möchte den Angehörigen Halt geben können", sagt Michels, "ich kann gut zuhören und ich kann mir Zeit nehmen, um mit den Angehörigen zu sprechen. So kann ich dann persönliche Dinge mit in die Beerdigung einbringen." Er sei jedoch, betont er, kein "Trauerredner, den man buchen kann." Sein Dienst habe einen christlichen Hintergrund, den er aus Überzeugung und Glauben heraus anbiete. Auch wenn Michels kein Priester ist: "Er wird liturgische Kleidung tragen", sagt Mecking, "es soll nach außen sichtbar werden, dass dort eine Liturgie stattfindet."
Zunächst wird Michels seinen Mentor Mecking begleiten, gemeinsam mit ihm Trauergespräche und Beerdigungen reflektieren und hinterfragen. "Es gibt zwar Vorgaben, aber man kann die Beerdigung auch ein Stück gestalten, etwas bei der Auswahl des passendes Gebetes", erklärt Mecking. Er betont: "Der ehrenamtliche Trauer- und Begräbnisdienst ist kein Notnagel, sondern eine rechtzeitige Perspektive. Das soll deutlich machen, dass es sich bei den Freiwilligen nicht um Lückenbüßer handelt sondern um Menschen, die viel Erfahrung gesammelt haben."
Bildunterschrift: Mick Michels (links) lässt sich für den ehrenamtlichen Trauer- und Begräbnisdienst ausbilden, sein Mentor ist Kreisdechant Johannes Mecking.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 14.11.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Fotos: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer