Missionare von der Heiligen Familie übernehmen Klosterfürbitte

, Stadtdekanat Münster

„Das Experiment ist geglückt“, können Pater Egon Färber und Pater Wilhelm von Rüden nach gut einem halben Jahr sagen. So lange ist es inzwischen her, dass die beiden Missionare von der Heiligen Familie und weitere 23 Mitbrüder in das Mutterhaus der Mauritzer Franziskanerinnen nach Münster gezogen sind. Drei Jahre lang hatte die Gemeinschaft den Umzug vom Kloster in Betzdorf-Bruche in die westfälische Metropole vorbereitet. Inzwischen haben sich die Missionare gut eingelebt – „vor allem, weil wir hier so herzlich aufgenommen worden sind“, schaut Pater von Rüden dankbar auf die zurückliegenden Monate zurück. 

Pater Wilhelm von Rüden (links) und Provinzial Egon Färber von den Missionaren von der Heiligen Familie in ihrem Gebetsraum. Das Kreuz im Hintergrund haben die Patres aus ihrem früheren Kloster in Betzdorf mit ins Mutterhaus der Mauritzer Franziskanerinnen gebracht.

© Bistum Münster

Der Alltag ist eingekehrt, eine neue Struktur gefunden. „Das Gebet ist eine zentrale Kraftquelle für uns“, erklärt Provinzial Färber, Leiter der Ordensprovinz. Viele Gebetsanliegen werden den Patres aufgetragen, nicht zuletzt durch zahlreiche Kontakte, die durch frühere Tätigkeiten der Missionare entstanden sind. So war Pater von Rüden viele Jahre als Religionslehrer und Schulseelsorger im ordenseigenen Gymnasium tätig, Pater Färber in der Ausbildung der Ständigen Diakone im Bistum Mainz. Im Februar kommen weitere Gebetsanliegen hinzu: Dann übernehmen die

Missionare von der Heiligen Familie die Klosterfürbitte des Internet-Seelsorge-Portals www.haus-der-seelsorge.de im Bistum Münster. 
„Unser Kloster ist für uns zu groß und zu teuer geworden, weil unsere Gemeinschaft immer kleiner wird“, nennt der Provinzial Gründe für den Umzug der Patres. Für immer weniger Mitbrüder sei am Ende die gleiche Anzahl an Mitarbeitenden in der Pflege und in der Versorgung des Hauses nötig gewesen. „Das Suchen, wie es für uns als Gemeinschaft weitergehen kann, hat mehrere Jahre gedauert“, fügt er an. Der Wunsch, trotz des Älterwerdens als Gemeinschaft zusammenzubleiben, habe dabei im Mittelpunkt gestanden. Mit der gefundenen Lösung sei nun ein Stück Ordensgeschichte geschrieben worden: „Die Mauritzer Franziskanerinnen bieten uns eine neue Heimat, wir hören gemeinsam auf die Zeichen der Zeit und wagen einen Aufbruch“, erklären die Patres. 14 Missionare leben inzwischen als klösterliche Gemeinschaft in einem eigenen Bereich im Mutterhaus, elf pflegebedürftige Mitbrüder im Nachbarhaus „Maria Trost“. Einige Feste werden gemeinsam gefeiert, andere begehen die Gemeinschaften für sich. „So oder so ist es eine Bereicherung“, sagt Pater von Rüden.

Die Missionare von der Heiligen Familie beginnen den Tag morgens vor dem Frühstück mit der Laudes, dem Morgengebet. Um 12 Uhr halten sie in Stille ein Mittagsgebet ab, um 17 Uhr schließt sich eine Eucharistiefeier mit integrierter Vesper an. Letztere ist der Ort, wo die Paters die Gebetsanliegen vor Gott bringen. „Uns erreichen viele Bitten auch von Menschen, die kirchenfern sind“, sagt Pater Färber. „Sie mögen die Liebe zur Kirche verloren haben, aber das Gebet bleibt ihnen wichtig“, weiß er. So werden er und seine Mitbrüder im Februar besonders auch für die Anliegen beten, die ihnen über das Internet zugetragen werden. 

Wer den Missionaren von der Heiligen Familie im Februar seine ganz persönliche Bitte anvertrauen möchte, kann das im Internet auf www.haus-der-seelsorge.de tun. Weitere Informationen zu der Gemeinschaft gibt es auf www.missionare.org.

Ann-Christin Ladermann