Nachhaltigkeit spielt beim Neubau an der Marienschule eine wichtige Rolle

, Kreisdekanat Coesfeld

Der alte Trakt aus dem Jahr 1964 ist abgerissen. Der Grundstein für den neuen wurde noch kurz vor den Ferien gesetzt. In den kommenden rund eineinhalb Jahren wird die Baustelle an der Marienschule in Dülmen zum Alltag gehören. Doch dann steht den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen und Lehrern ein modernes dreigeschossiges Gebäude zur Verfügung, bei dessen Erstellung das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt und in dem zeitgemäß Schule ermöglicht wird.

Eine Gruppe steht an einer gemauerten kleinen Wand, an der der Grundstein sichtbar ist.

Bei strahlendem Wetter wurde noch kurz vor den Sommerferien der Grundstein gelegt.

© Marienschule

Erforderlich wurde der Neubau, der keine Erweiterung der dreizügigen bischöflichen Realschule darstellt, weil die kleinen Klassenräume heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden und auch eine energetische Sanierung kaum möglich gewesen wäre. Künftig gibt es auf jeder Etage drei Klassenräume mit je 65 Quadratmetern sowie einen Differenzierungsraum und einen Fachraum. Im Erdgeschoss findet ab Herbst 2024 der Kunstunterricht statt. Dafür steht neben einem lichtdurchfluteten Raum auch ein „grünes“ Klassenzimmer im Außenbereich zur Verfügung. Im ersten Obergeschoss entsteht ein Selbstlernzentrum, und der Musikraum im zweiten Obergeschoss erhält für die Orchesterklassen sogar einen Boden mit ansteigenden Plätzen. 

„Die Klassenräume werden alle gleich ausgestattet und unsere Schule bekommt eine klare Struktur. Der Neubau ermöglicht uns mit den Differenzierungs- und Fachräumen pädagogische Möglichkeiten, wie wir sie perspektivisch brauchen“, erklärt Wilfried Hölscher. Beim Bau haben die Schule, die Bauabteilung des Bistums und das münstersche Architekturbüro Hartig-Meyer-Wömpner viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Es gibt unter anderem begrünte Dächer, Solarenergie und eine Wärmepumpenheizung. Die Räume sind mit großen Fenstern für eine natürliche Beleuchtung ausgestattet, und im Außenbereich werden Pflanzen gesetzt. Zudem ist auf dem Gelände der Marienschule eine Streuobstwiese geplant. Ebenso wird es einen Aufzug in dem Neubau geben, damit auch Schülerinnen und Schüler, die beispielsweise auf einen Rollstuhl angewiesen sind, aufgenommen werden können. „Eine Schule muss perspektivisch gebaut werden“, freut sich der Konrektor. Insgesamt sei der Schultrakt auf Zukunft hin geplant, so dass er auch für die nächsten Generationen passt. 

„Wir gehen nicht davon aus, dass die Klassenstärke künftig kleiner wird. Die Akzeptanz unserer Schule ist groß, auch wenn der Zulauf bei den Gymnasien ungebrochen ist“, berichtet er. An der Realschule würde im Vergleich mehr Zeit in die persönliche Entwicklung investiert. „Uns ist die ganzheitliche Bildung wichtig. Wir fördern die Schülerinnen und Schüler beispielsweise im musisch-künstlerischen Bereich in der Musikklasse sowie dem Kunstkurs und im Wahlpflichtbereich“, betont Hölscher.

Die Investition von 9,6 Millionen Euro des Bistums in die Schule zeige auch, welchen Stellenwert die Bildung für den Träger habe. „Die Zusammenarbeit mit der Bauabteilung war sehr gut. Wir sind bei der Planung nach Wünschen und Ideen gefragt worden, die übrigens sehr gut umgesetzt worden sind“, lobt er den Schulträger. Bis die rund 2.000 neuen Quadratmeter fertig gestellt sind, findet für neun Klassen der Unterricht in Containern auf dem Schulhof statt.

Michaela Kiepe