Neues Halbjahresprogramm der Reihe „Kirche und Kino“ Recklinghausen

, Kreisdekanat Recklinghausen

Buthan, Frankreich, Türkei, Italien und DDR. Die fünf Filme, die es ins neue Halbjahresprogramm der ökumenischen Reihe „Kirche und Kino“ Recklinghausen geschafft haben, laden die Zuschauerinnen und Zuschauer auf Entdeckungstouren ein. Zudem rückt der Termin für das 15. Kirchliche Filmfestival näher. Vom 26. bis 30. März wird das Cineworld in Recklinghausen wieder zu einem Treffpunkt für Filmschaffende und Filmbegeisterte. 

Drei Männer, davon einer mit Gewehr, stehen in der Landschaft.

Der Film „Was will der Lama mit dem Gewehr“ eröffnet am 29. Januar das neue Halbjahresprogramm der ökumenischen Reihe „Kirche und Kino“ in Recklinghausen.

© MFA FilmDistribution

„In den kommenden sechs Monaten sind Filme zu sehen, die aktuelle politische oder gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen. Dabei reicht die Bandbreite von Fragen der Demokratie über Machtstrukturen in der katholischen Kirche bis hin zur Situation von Migrantinnen und Migranten“, gibt Julia Borries, Mitglied im Arbeitskreis „Kirche und Kino“ und Erwachsenenbildnerin im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen, einen ersten Überblick. 

Mit einer kleinen Filmperle startet am Mittwoch, 29. Januar, das Programm. Der Spielfilm von Regisseur Pawo Choyning Dorji aus Bhutan „Was will der Lama mit dem Gewehr“ zeigt nicht nur eindrucksvolle Bilder der Himalaya-Landschaft, sondern reflektiert humorvoll die Herausforderungen des Umbruchs zwischen Tradition und Moderne. Er erzählt die Geschichte von einem Land im Wandel. Dabei stellt sich die Frage, wie die Vergangenheit mit den neuen Erfordernissen der Gegenwart in Einklang gebracht werden kann.

Oliver Berkemeier und Julia Borries präsentieren das neue Programmheft.

Am Mittwoch, 26. Februar, geht es mit dem Thriller „Konklave“ nach Italien weiter. Der aktuelle Film des Regisseurs Edward Berger („Im Westen Nichts Neues“) basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris. Er erzählt von Intrigen und Geheimnissen bei der Papstwahl hinter verschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle. Die widersprüchlichen Charaktere und ihre moralischen Konflikte machen den Film zu einem packenden Psychogramm der Macht. 

Am Mittwoch, 30. April, begrüßt das Team den Regisseur Torsten Körner. Sein Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen“, mit dem er den Politikerinnen der Bonner Republik und ihrem Kampf um politische Teilhabe ein filmisches Denkmal setzte, eröffnete vor fünf Jahren das 11. Kirchliche Filmfestival. In seiner Fortsetzung „Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!“ lenkt er den Blick auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs. Er zeichnet ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. „Das ist mein persönliches Highlight. Wir freuen uns, dass Torsten Körner abermals nach Recklinghausen kommt“, sagt Borries.

Am Mittwoch, 28. Mai, steht die eindrucksvolle Verfilmung des Bestsellers „Ellbogen“ von Fatma Aydemir auf dem Programm. Erzählt wird die Geschichte der Berlinerin Hazal, die trotz zahlreicher Bewerbungen keine Ausbildungsstelle findet. An ihrem 18. Geburtstag erlebt sie, dass sie wieder einmal nicht dazu gehört, denn ihr wird der Zutritt zu einem angesagten Club verweigert. Ihr Frust entlädt sich in Gewalt und einer Tat, die alles verändert. Sie flieht nach Istanbul und ist dort auf sich allein gestellt. Regisseurin Aslı Özarslan, die als Co-Autorin am Drehbuch mitgearbeitet hat, beschreibt das Leben von Hazal als eines, in dem sie sich ständig behaupten und beweisen muss.

Den Abschluss bildet die französische Tragikomödie „Die leisen und die großen Töne“ am Mittwoch, 25. Juni. Vorgestellt werden zwei Brüder, die nicht voneinander wissen, weil sie durch Adoption in zwei unterschiedlichen Familien aufgewachsen sind. Das kommt ans Licht, als der berühmte Dirigent Thibaut an Leukämie erkrankt und einen Spender sucht. Er findet seinen Bruder Jimmy. Bei aller Unterschiedlichkeit verbindet die beiden die Liebe zur Musik. Das berührende Werk von Regisseur Emmanuel Courcol hat bereits zahlreiche Publikumspreise bei Filmfestivals gewonnen.

Mit dem neuen Programm gibt es im Arbeitskreis auch ein neues Gesicht. Nachdem Joachim van Eickels in den Ruhestand verabschiedet wurde, engagiert sich nun Oliver Berkemeier in der ökumenischen Filmarbeit. Der Pastoralreferent beschäftigt sich seit seinem Studium mit Filmthemen. „Als junger Vater zähle ich zu denen, die statistisch gesehen am wenigsten Filme schauen – das gilt auch für meine Freizeit. Umso mehr freue ich mich, dass ich mich nun beruflich neben meiner Arbeit in der Pfarrei St. Antonius in Recklinghausen intensiver mit dem Thema beschäftigen kann“, berichtet der 36-Jährige.

Die Filme der Reihe „Kirche und Kino“ beginnen um 19.45 Uhr. Eine Ausnahme bildet die Veranstaltung im April mit Regisseur Torsten Körner, die um 19.30 Uhr startet. Zu Beginn führt der Medien- und Religionspädagogen Michael M. Kleinschmidt vom Institut für Kino und Filmkultur in die Filme ein. Im Anschluss sind die Anwesenden zur Diskussion eingeladen. 

Der Vorverkauf für den ersten Film beginnt am Montag, 13. Januar. Karten gibt es auf der Internetseite der Cineworld Recklinghausen oder zu den Öffnungszeiten an der Kinokasse. Aktuelle Informationen sowie das Programmheft finden sich auf der Internetseite des Kirchlichen Filmfestivals

Michaela Kiepe