Pax christi Münster bietet jährlich einen Friedensdienst in Kiew an
Sie setzen sich für den Frieden ein: Charlotte Rufflet (19) aus Potsdam und Aljoscha Becker (18) aus Bremen haben vor wenigen Wochen einen einjährigen Friedensdienst in Kiew angetreten – organisiert und betreut von der Internationalen Katholischen Friedensbewegung pax christi.
In den kommenden Monaten werden sie im Kinderheim "Our Kids" in Kiew arbeiten, begleitet von Haupt- und Ehrenamtlichen von pax christi Münster.
Das private Heim bietet Kindern ein Zuhause, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren Eltern leben können, getragen wird es von einer deutsch-polnisch-ukrainischen Gesellschaft. Zu den Aufgaben der beiden Freiwilligen gehören unter anderem die Betreuung der Kinder sowie Büroarbeiten für die Trägerorganisation.
Aljoscha ist überzeugt, dass manche Herausforderung im kommenden Jahr auf ihn wartet, doch die Vorfreude überwiegt: "Mir ist soziales Engagement sehr wichtig und ich denke, dass die heutige Welt davon nicht genug bekommen kann", sagt er. Aus diesem Grund ist er auch seit einem Jahr bei dem Bremer Patenprojekt "Balu und Du" aktiv, das sozialer Ungerechtigkeit entgegenwirken soll. Jede Woche trifft er sich mit seinem Patenkind, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Auch die 19-jährige Charlotte ist gespannt, was sie in Kiew erwartet: "Für mich wird dieses Jahr eine neue Erfahrung sein, auf die ich mich schon sehr freue", sagt sie. "Sicher wird es ein spannendes Jahr mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen."
Seit 2013 begleitet der Diözesanverband Münster der Friedensbewegung pax christi jährlich zwei Freiwillige in Kiew. Das Kooperationsprojekt mit der Aachener Diözesanstelle von pax christi wird zudem vom Freiwilligendienst "weltwärts" gefördert. "Als christliche Friedensbewegung verstehen wir die Freiwilligen, die sogenannten ‚Friedis und Friedas‘, als Boten eines Friedens, wie Jesus ihn gelebt hat, und als Botschafter eines freundlichen und offenen Deutschlands", erklärt Veronika Hüning, Diözesanvorsitzende von pax christi.
Aus der Sicht von pax christi ermöglicht das Freiwilligenjahr jungen Erwachsenen, etwas über Frieden zu lernen und selbst zu mehr Frieden beizutragen. Durch die Unterstützung von Fachkräften in Entwicklungsprojekten oder in sozialen Einrichtungen könnten die "Friedis" und "Friedas" in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Gemeinsamkeiten entdecken und mit Unterschieden umgehen lernen. Eben diese Einblicke in das Fremde und der solidarische Einsatz mit und für Menschen anderer Länder und Kulturen seien ein guter Nährboden für Frieden und Toleranz.
"Charlotte und Aljoscha, alle unsere Friedensfreiwilligen, repräsentieren ein junges Gesicht von pax christi", sagt Daniel Kim Hügel, Friedensreferent von pax christi Münster. "Wir freuen uns sehr über ihr Engagement." Bisher stammten die Freiwilligen jeweils aus anderen Bistümern als Münster. Das habe es erschwert, neue Freiwillige anzuwerben und Sponsoren zu gewinnen. In diesem Jahr will pax christi verstärkt potenzielle Freiwillige aus dem Bistum Münster ansprechen, indem sie das Projekt an Schulen vorstellen.
Durchgeführt werden diese Schulbesuche von Daniel Kim Hügel und Veronika Hüning. Die Präsentation von rund 45 Minuten richtet sich vorrangig an die Abiturjahrgänge an Gymnasien und Gesamtschulen, aber auch an Berufskollegs. Mit Bildern und Erfahrungsberichten eignet sich die Vorstellung sowohl für den Politik-, Sozialkunde- oder Religionsunterricht als auch für die Berufsorientierung oder für Projekttage.
Im September besteht zusätzlich die Möglichkeit, einen Freiwilligen aus dem vergangenen Jahr in die Schule einzuladen, Erfahrungen aus erster Hand zu hören und direkt dazu Fragen zu stellen.
Wer Interesse an einem solchen Schulbesuch hat, kann Daniel Kim Hügel per Email an d.huegel[at]paxchristi.de kontaktieren.
Bildunterschrift: Ein Jahr lang betreuen die Freiwilligen des Friedensdienstes die Kinder aus dem Heim "Our Kids" in Kiew.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 01.09.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Fotos: : Ilja Verspohl (ehemaliger Freiwilliger)