Zelebrant ist Pfarrer Ludger Bornemann, der viele Jahre in Israel gelebt hat. Er wird in seiner Predigt dem Gedanken nachgehen, wie angesichts des Leidens in der Welt noch geglaubt werden kann. Dabei spannt er einen Bogen vom Leiden Jesu in Jerusalem über die Pest im Mittealter bis zur Corona-Pandemie heute.
Die Corona-Krise beeinträchtigt auch das gemeinschaftliche Leben der Ordensgemeinschaft der Canisianer, aus deren Kapelle der Gottesdienst übertragen wird. Dennoch treffen sich die Brüder regelmäßig zum Gebet und zum Gottesdienst unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Klosterkapelle. Dabei halten sie gebührenden Abstand voneinander. So auch in der Liturgie an Karfreitag, die mit den Brüdern und zwei Sprecherinnen vorab aufgezeichnet wird.
Die Liturgie beginnt zur überlieferten Todesstunde Jesu um 15 Uhr. Im Gottesdienst wird die Passionsgeschichte Jesu vorgetragen und in einem großen Fürbittgebet die Not der Menschen vor Gott getragen. Zur besonderen Kreuzverehrung wird das sogenannte Pestkreuz aus dem Münsteraner Dom ausgeliehen, das seit dem Mittelalter den Menschen in Zeiten von Not Trost und Zuversicht spendet.
Die Gemeinschaft der Canisianer wurde vor mehr als 160 Jahren in Kevelaer am Niederrhein gegründet und verfolgt drei Ziele: in Gott verwurzelt zu sein, verbunden in Gemeinschaft zu leben und den Menschen verpflichtet zu sein. Die Brüder sind vor allem in sozialen Bereichen tätig, wie der Kranken- und Altenpflege. Neben Konventen in Kevelaer, Recklinghausen, Rheine und Vreden lebt eine kleine Kommunität am Rande von Münster.
Ann-Christin Ladermann