Pontifikalamt zum Goldenen Priesterjubiläum von Richard Schulte Staade
Einen "Zeugen des Glaubens" würdigte Bischof Dr. Felix Genn, als er am Sonntag (30. Juni 2013) in Kevelaer ein Pontifikalamt anlässlich des 50-jährigen Priesterjubiläums von Domkapitular em. Richard Schulte Staade feierte.
Der Jubilar war lange Jahre Pfarrer an St. Marien und Rektor der Kevelaer-Wallfahrt gewesen.
Welche nachhaltigen Spuren er dabei bei Gemeindemitgliedern und Pilgern hinterlassen hat, zeigte die voll besetzte Marienbasilika zu seinem Ehrentag. Unter anderem nahmen die Kevelaerer Bruderschaft Consolatrix Afflictorum und Mitglieder des Deutschen Ordens am Pontifikalamt teil. Zu den zahlreichen Konzelebranten gehörten der emeritierte Luxemburger Erzbischof Fernand Franck, Domkapitular Rolf Lohmann als heutiger Pfarrer von St. Marien sowie die ehemaligen Kapläne von St. Marien. Für einen eindrucksvollen Einzug sorgten die Fahnenabordnungen der geselligen Vereine Kevelaers, unter anderem der Schützenbruderschaften, der Freiwilligen Feuerwehr und der Sportvereine.
In seiner Predigt schlug Bischof Dr. Genn einen Bogen vom Tagesevangelium zum Glaubenszeugnis Richard Schulte Staades. Angesichts seines eigenen Weges bis hin zum Kreuz stelle Jesus an alle, die ihm folgen wollten, die radikale Forderung, heimatlos zu werden und nicht zurückzublicken. "Genau in dieser Bindung nur an Jesus liegt die Freiheit, sich vom Geist Gottes und nicht von anderen Mächten führen zu lassen, und das ist christliche Nachfolge", erklärte der Bischof.
In dieser Nachfolge sei jeder Pilger und jede Pilgerin auf einer Spur, auf der man Hielung erfahre. "Dieser Weg ist viel weiter als all unsere Sorgen, und so stellt er unsere Bedrängnisse in einen viel weiteren Zusammenhang", sagte Dr. Genn.
Richard Schulte Staade habe immer gewusst, wem er folge, und habe sich dabei an dem Psalmen-Wort "Herr, ich liebe die Zierde dieses Hauses und den Ort deiner Herrlichkeit" orientiert. Er habe ein Zeugnis für die im Evangelium geforderte treue und unerbittliche Nachfolge Christi gegeben. "Für dieses Lebenszeugnis bin ich dankbar und wünsche ihm, dass er erfährt, dass die wahre Zierde sein Platz in den Herzen aller ist, denen er Zeuge des Glaubens war", so der Bischof abschließend.
Richard Schulte Staade selbst wandte sich mit wenigen warmen Worten an die Gäste. Kevelaer sei für ihn immer noch Zuhause, sagte der Jubilar, der dort 32 Jahre wirkte. "Allen, die hierher kommen, möge dieses kleine und unscheinbare Gnadenbild auch weiter sagen, dass für Gott nichts zu klein ist, um etwas Großes daraus zu schaffen", wünschte sich Schulte Staade.
An das Pontifikalamt, das Chor und Orchester der Marienbasilika unter Leitung von Chordirektor Romano Giefer mit Mozarts Krönungsmesse mitgestalteten, schlossen sich das Angelusgebet vor dem Gnadenbild und das traditionellen Fahnenschwenken der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften an. Beim anschließenden Empfang im Petrus-Canisius-Haus nutzten dann viele Menschen die Gelegenheit, Richard Schulte Staade persönlich zu gratulieren.
Der Jubilar war 1974 an den Marienwallfahrtsort Kevelaer berufen worden, nachdem er zuvor als Domvikar unter anderem Leitungsaufgaben im Bischöflichen Generalvikariat in Münster innegehabt hatte. Zu den Höhepunkten seiner Zeit in Kevelaer zählte der Besuch von Papst Johannes Paul II: im Mai 1987. Seit 2006 lebt Richard Schulte Staade als Pfarrer Emeritus in Wesel.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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