Ruhrbischof Dr. Overbeck fordert Aufbruch in der Kirche

`Verabschieden Sie sich vom Alten und beginnen Sie Neues´, dazu rief Essens Bischof Dr. Franz Josef Overbeck am 14. Februar die Gottesdienstbesucher in der Emsdettener Herz-Jesu-Kirche auf.

`Wir sind keine Volkskirche mehr, sondern eine Kirche im Volk.´ Diese Realität gelte es anzunehmen: `Das zu akzeptieren, setzt Kräfte frei und gibt Mut.´ Der Ruhrbischof eröffnete die Reihe der Fastenpredigten in St. Pankratius, die in diesem Jahr unter dem Thema ‚Fremd in der Stadt? – Christsein heute‘ steht.

Wer glaube, dass die Kirche mit den Modellen seiner Kindheit eine Zukunft habe, der irre, betonte Overbeck: `Diese Welt ist lange untergegangen.´ Die Kirchengemeinden stünden vor einem Wandel, einem Aufbruch. Entscheidend dafür sei, die innere Haltung zu verändern: `Wir dürfen nicht zurückschauen und trauern´, forderte der Bischof die Emsdettener auf, den Blick nach vorne zu richten: `Auch wenn die Sehnsucht nach dem, wie es früher war, verständlich ist, wir müssen uns am Neuen freuen.´

Fünf bis acht Prozent der Katholiken kommen im Bistum Essen sonntags in den Gottesdienst, die Domgemeinde gibt es lange nicht mehr - Tatsachen, aus denen Overbeck folgert: `Wir als Kirche sind oftmals fremd in der Stadt.´ Der allgemeine Trend werde sich nicht umkehren lassen. Und doch hat der Ruhrbischof Hoffnung: `Wir müssen unseren Glauben so leben, dass er menschlich von Bedeutung ist.´
Eine Gesellschaft brauche darüber hinaus Menschen mit Überzeugung, die andere mitziehen. Um den Glauben zu festigen, werde die Erwachsenenkatechese zunehmend wichtiger. Vor allem in der Stadt zeige sich manchmal ziemlich unbarmherzig, dass ein Kinderglaube zwar durchs Leben tragen könne, aber für die Suchenden und die Alleingelassenen ausdruckslos sei. Als Hirte sieht sich Overbeck besonders herausgefordert: `Ich muss dafür sorgen, dass alles zusammenbleibt.´

Text: Pressestelle / 15.02.16
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