Scheune des Benediktshof wird nach Umbau am Pfingstmontag eröffnet
Von außen ist die alte Scheune des Benediktshofs in Münster-Handorf immer noch gut zu erkennen. Da hat sich scheinbar nicht viel verändert. Aber im Innern des Gebäudes erinnert nichts mehr an früher. "Wir haben die alte Scheune komplett entkernt und neu gestaltet", berichtet Christoph Gerling.
Der Kunsttherapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie hat vor 30 Jahren gemeinsam mit dem Benediktinerpater Ludolf Hüsing die christliche Meditations- und Begegnungsstätte auf der Hofstelle in den Emsauen ins Leben gerufen. Am Pfingstmontag, 16. Mai, laden die Verantwortlichen zur offiziellen Eröffnung der alten Scheune in neuem Gewand ein.
16 einfach ausgestattete Zimmer, die meisten mit einer eigenen Nasszelle, ein besonderer Arbeitsraum mit Panoramafenster, das den Blick auf die Krone einer alten Eiche und in die Emsauen freigibt, ein Meditationsraum, ein Saal, ein besonders isolierter Raum der Stille, der auch für Radfahrer und Wanderer offen steht, ein Büro sowie zwei Speiseräume mit offener Küche stehen nun auf insgesamt 1000 Quadratmetern zur Verfügung. Auf drei Etagen, die mit einem Lift zu erreichen sind, verteilen sich die Schlaf- und Tagungsräume. "Beton, Holz und Glas dominieren die Gestaltung des Gebäudes", erklärt Gerling.
1,85 Millionen Euro haben die Verantwortlichen in den Umbau und damit in die Zukunft des Benediktshofs investiert. "Wir wollten unser Vorhaben zu 100 Prozent aus Spenden finanzieren. Das haben wir auch geschafft", sagt Gerling nicht ohne Stolz. Auch das Bistum Münster habe sich mit 370.000 Euro an den Kosten beteiligt. Denn der Benediktshof "ist ein Ort, an dem Menschen, die mit der traditionellen Kirche Schwierigkeiten oder mit ihr gebrochen haben, eine spirituelle Heimat suchen und finden", sagt Gerling. Die Möglichkeit, diese Menschen anzusprechen, schätze auch Pater Manfred Kollig, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat. Deshalb habe er den Benediktshof bei seinem Vorhaben unterstützt, berichtet Gerling.
Vor allem die beiden Standbeine, die Gruppen- sowie die Einzelarbeit, könnten nun gut nebeneinander existieren. "Für unsere Einzelgäste, die häufig über einen längeren Zeitraum bleiben, war es bei zusätzlichen Gruppenbelegungen an den Wochenenden nicht einfach, die Ruhe zu finden, die sie bei uns gesucht haben", gibt Gerling zu. Doch mit den zusätzlichen Räumen in der Scheune, sei das nun anders. Ebenso sieht er verstärkt Möglichkeiten, in die Öffentlichkeit zu gehen. "Wir bieten Vorträge, Leseabende und Konzerte an. Unser Ziel ist es, uns zu einem kulturellen Zentrum in Handorf zu entwickeln", blickt er hoffnungsvoll in die Zukunft. Zwar habe sich das Programm nicht verändert, aber "die äußere Situation ist jetzt komfortabler und entspricht mehr den Bedürfnissen der Gäste".
Die Ruhe ist es dann auch, die viele Menschen an diesem idyllischen Ort suchen. Ein Schwerpunkt der Spiritualität ist die Meditation. In der hauseigenen Kapelle feiern Gäste und Mitarbeiter regelmäßig Eucharistie. "Zu unseren Gottesdiensten, vor allem sonntags um 11.15 Uhr, kommen viele Menschen, die sich uns und unserer Spiritualität verbunden fühlen", berichtet Gerling. Es sei eine offene Form von spiritueller Gemeinschaft, die den Benediktshof trage. Dieser können sich die Gäste anschließen, die sich aus dem gesamten Bistum und darüber hinaus auf den Weg nach Handorf machen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Ausbildung zum spirituellen Wegbegleiter, eine Fortbildung, die mit Grund- und Aufbaukurs viereinhalb Jahre dauert. "Daran nehmen Menschen teil, die unsere Arbeit weitertragen. Im kommenden Jahr beginnt ein neuer Kurs", informiert Gerling. Verstärkt wollen sich die Verantwortlichen aber auch an junge Menschen wenden.
Am Pfingstmontag startet das Programm um 10 Uhr. Michel Sanya Mutambala trommelt mit Interessierten im alten Plenum. Um 11.15 Uhr spricht Christoph Gerling. Sein Thema: "Der Benediktshof – ein Beziehungsraum". Ab 12.30 Uhr schließt sich das Mittagessen und später Kaffee und Kuchen an. In dieser Zeit gibt es Gelegenheit für Begegnung und Besichtigung bevor um 13.30 Uhr Michel Sanya Mutambala sein Trommelangebot wiederholt. Der Tag schließt um 15 Uhr mit einer Eucharistiefeier in der Kapelle und der anschließenden Segnung der neuen Räume mit Abt Laurentius Schlieker OSB und Pater Ludolf Hüsing OSB, dem Spiritual des Benediktshofes, aus Gerleve.
Informationen zum Benediktshof gibt es im Internet unter: www.benediktshof.de.
Bildunterschrift: Christoph Gerling und seine Ehefrau Franka Lambertz-Gerling freuen sich über die Neugestaltung der alten Scheune und die zusätzlichen Möglichkeiten, die sich dadurch für den Benediktshof ergeben.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 11.5.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Foto: Michaela Kiepe