Schüler lernten in Workshops Kostbarkeiten des Doms schätzen

Rund 3.300 junge Besucher hatten sich zum Tag der Schulen anlässlich des 750-jährigen St.-Paulus-Domjubiläums am Freitag (26. September) in Münster angemeldet.


Unterschiedlichste Angebote und Aktivitäten rund um die Geschichte des Domes vermittelten den jungen Menschen nicht nur die gegenwärtige Bedeutung diese Erbes, sondern auch, was es seinerzeit bedeutete, dieses Werk der Baukunst zu errichten. In den Werkstatt-Workshops erfuhren Zehntklässler hinaus, welche Kostbarkeiten der Paulus Dom beherbergt und mit welcher Kunstfertigkeit die Schätze der verschiedenen Epochen gefertigt worden waren.

Der Blick in die Domkammer versetzte den ein oder anderen jugendlichen Workshop-Teilnehmer in baffes Erstaunen über die Werte im Allgemeinen und die aufwändig gewirkten Exponate im Besonderen, die der Dom zu Münster beherbergt. „Aber das ist doch nicht alles echtes Gold“, versicherten sich einige der der Schüler bei den begleitenden Historikern ungläubig. „Doch, alles echt“, erfuhren die Zweifler von den Experten. Aber nicht nur der angenommene Materialwert beeindruckte: „Die müssen ja jahrelang daran gestickt haben“, bemerkte eine Schülerin in Anbetracht der kunstvollen Exponate in der Paramente-Ausstellung. Um eine ganz konkrete Ahnung davon zu bekommen, dass der Wert einer Sache auch davon bestimmt wird, mit wie viel Leidenschaft und Einsatz sie geschaffen wird und welche Bedeutung in Dinge hineininterpretiert wird, folgten der Exkursion durch die Schatzkammern des Domes die verschiedenen Workshops.

In der Steinbildhauerei, der Goldwerkstatt sowie den Kursen Schatz- und Reliquienkunst durften die Schüler dann selbst ran. Dass beispielsweise zwölf Mädchen im Paramente-Workshop ganz unliturgisch eine Handyhülle bestickten, war dabei durchaus gewollt. „Der Hintergedanke ist“, erläuterte Kunsthistorikerin Elisabeth Lange, „die Techniken dieser Handwerkskünste zu vermitteln“.

„Ganz schön anstrengend“, fanden zwei Teilnehmer, die mit Meißel und Klüpfel einen Baumberger Sandstein bearbeiteten. „Eine ganz besondere Erfahrung für die Teilnehmer ist, mit Blick auf die unglaublich detailreichen Ornamente und Figuren des Domes, selbst einfach nur mal ein Herz aus dem Stein zu stemmen“, fand Bildhauer Christoph Hetzel, der die Schüler bei der Arbeit handwerklich unterstützte. Der Künstler drückte seine Überzeugung aus: „Nur im Selbertun können die Jugendlichen nachspüren, was es bedeutet, so ein Bauwerk zu schaffen – vor allem vor dem Hintergrund damaliger Bedingungen.“

Für eine Ahnung von damaligen Bedingungen hatten am Horsteberg Vertreter des Vereins zur Erhaltung des Xantener Doms gesorgt: Die Unterstützer vom Niederrhein waren mit schwerem Gerät erschienen, um einen historischen Holz-Kran zu platzieren. Mit reiner Muskelkraft hatten Arbeiter zu Dombauzeiten ein Laufrad in Bewegung setzen müssen, das wiederum dafür sorgte, dass tonnenschwere Steinquader mittels Flaschenzug in die Höhe befördert wurden konnten.
Diese Konstruktion beeindruckte nicht nur die jugendlichen Workshop-Teilnehmer, sondern ebenso viele vorbeikommende Passanten.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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