Schwestern Unserer Lieben Frau eröffneten ihr Generalkapitel in Coesfeld
Schwestern Unserer Lieben Frau aus fünf Kontinenten eröffneten gemeinsam mit Bischof Dr. Felix Genn in der Coesfelder St.-Lamberti-Kirche am Samstag, 1. Oktober, ihr Generalkapitel mit einer heiligen Messe.
"Es ist ein großes Privileg, an dem Ort, an dem zwei Frauen vor 166 Jahren unseren Orden gegründet haben, Gottesdienst zu feiern", begrüßte die Generaloberin Schwester Kristin Battles die Gläubigen. Heute gehören dem Orden rund 2000 Schwestern in 19 Nationen an.
So international der Orden ist, so feierten die Schwestern auch die heilige Messe. Weltkirche wurde in der St.-Lamberti-Kirche in vielen Facetten erfahrbar. Das Coesfelder Kreuz schmückten die Fahnen der 19 Länder, das Evangeliar brachten Schwestern aus Brasilien zu lateinamerikanischer Musik tanzend und in einer festlichen Prozession durch den Mittelgang zum Altar, die Fürbitten wurden in sieben Sprachen vorgetragen, indische Ordensfrauen tanzten Arati – den Lichtsegen – vor dem Vaterunser, und nach dem Kommunionempfang sangen koreanische Schwestern den Psalm 22 in ihrer Muttersprache.
Bischof Dr. Felix Genn dankte den Schwestern für die Einladung. "Ich stehe in der Nachfolge des münsterschen Bischofs Johann Georg Müller, der die beiden Lehrerinnen Hilligonde Wolbring und Elisabeth Kühling unterstützt hat, diesen Orden zu gründen. Er stammte wie ich aus Trier. Und es bewegt mich, dass ich in seiner Nachfolge mit Ihnen um Gottes Segen für ihre Beratungen bitten darf", richtete Genn das Wort an die Schwestern.
In seiner Predigt stellte der Bischof die Bedeutung des Wort Gottes für die Gemeinschaft heraus. Er zitierte aus dem Jakobusbrief: "Nehmt euch das Wort zu Herzen, das in euch eingepflanzt ist." Dies sei der Ursprung der Berufung und der Sendung der Gemeinschaft. Das Wort Gottes sei nicht an ein Rentenalter gebunden, sagte der Bischof mit Blick auf die Situation des Ordens in Deutschland. "Das Wort Gottes trägt seine Früchte und wir können es sehen an der Katholizität ihrer Gemeinschaft, die heute in unterschiedlichen Sprachen zum Ausdruck kommt", betonte er. Die Aufgaben der Kirche hätten sich im Lauf der Jahrhunderte verändert, aber der Grundimpetus bleibe: "Aus dem Wort heraus in die Welt zu wirken." Mit Bezug auf das Tagesevangelium, in dem Jesus sage, wer ein Kind in seinem Namen aufnehme, nehme ihn auf, dankte Genn den Schwestern für ihre Arbeit. "Das Wort, das Jesus sagt, ist vielfältig fruchtbar geworden in den Diensten, die Sie Ihrer Gemeinschaft – auch in unserem Bistum – geschenkt haben", lobte der Bischof das Engagement der Schwestern. Über allem, was die Ordensfrauen bewege, stehe die Liebe, wie sie im Korintherbrief beschrieben sei. "Sie haben mitten im Herzen der Kirche dieses Wort Gottes realisiert. Sie sind bei dem, der uns in dieser Stunde von seinem Kreuz anschaut. Mitten in dieser Welt ist sein Beruf die Liebe. Und mitten im Herzen der Kirche können wir die Liebe sein – für heute und für morgen", hielt Genn zum Ende seiner Predigt fest.
Zum Abschluss des Gottesdienstes dankte die Generaloberin dem Bischof, dem Pfarrdechanten Johannes Arntz sowie Pastor Franz Westerkamp, die den Gottesdienst mitzelebriert hatten, und bat um den Segen Gottes, für die Beratungen in den kommenden 23 Tagen.
Beim Auszug wurde noch einmal die Internationalität des Ordens im Gesang deutlich. Die ersten zwei Strophen des weltweit bekannten Liedes "Großer Gott, wir loben dich" erklangen parallel in Deutsch, Englisch, Portugiesisch, Italienisch, Holländisch, Indonesisch und Koreanisch.
Bildunterzeilen:
- Bischof Dr. Felix Genn feierte gemeinsam mit den Schwestern Unserer Lieben Frau einen Gottesdienst zur Eröffnung des Generalkapitels in Coesfeld.
- 71 Schwestern aus 19 Nationen werden sich unter Moderation von Generaloberin Schwester Kristin Battles (6. von links) in den nächsten 23 Tagen während ihres Generalkapitels mit verschiedenen Themen ihres Ordens beschäftigen.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 01.10.16
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Fotos: Michaela Kiepe/Bischöfliche Pressestelle