Seniorenwallfahrt des Bistums Münster nach Rosendahl-Darfeld

Im beschaulichen Darfeld, das zur Gemeinde Rosendahl im Münsterland gehört, parken am Fest des Hl. Thomas am Donnerstag (3. Juli 2014) sechs große Busse aus Drensteinfurt, Beckum, Emsdetten, Marl, Telgte und Recklinghausen.

215 Personen im Alter von 70 bis 85 Jahren hatten sich nämlich für die Seniorenwallfahrt nach St. Nikolaus Darfeld bei der Hauptabteilung Seelsorge des Bistums Münster angemeldet. Auch die Darfelder Senioren legten ihren Seniorennachmittag auf diesen Tag, um den Gottesdienst mit Weihbischof Dieter Geerlings zu feiern, dem Regionalbischof für Coesfeld und Recklinghausen.

Warum sie sich mit dem Bus von Recklinghausen-Süd extra nach Rosendahl-Darfeld aufgemacht hat, um an der Wallfahrtsmesse teilzunehmen? Da muss Ingrid Stoll aus St. Marien nicht überlegen, das Herz liegt ihr auf der Zunge: "Bedanken will ich mich beim lieben Gott, für alles Gute, das er mir letztes Jahr und überhaupt im Leben gegeben hat."

Damit trifft Ingrid Stoll genau das Leitmotiv der diesjährigen Seniorenwallfahrten, die das Bistum Münster von Mai bis September zu verschiedenen Wallfahrtsorten anbietet: "Bringt Eure Bitten mit Dank vor Gott" (Phil 4,6). Die Wallfahrtskollekten kommen dem Partnerbistum Tula / Mexiko für die Priesterausbildung zugute. Hierfür können Interessierte auch einzelne Patenschaften übernehmen.

Der Wallfahrtsgottesdienst in Darfeld war der Seligen Schwester Maria vom göttlichen Herzen Droste zu Vischering (1863 bis 1899) gewidmet. Vor dem Altar in St. Nikolaus war ihre Reliquie aufgestellt. Auf Schloss Darfeld aufgewachsen, gab sie aus kompromissloser Liebe zu Gott und den Menschen alles auf: ihre Heimat, die Familie, ihr Vermögen, letztlich ihre Gesundheit. Ab 1894 machte sie als Oberin das Kloster vom Guten Hirten in Porto (Portugal) zu einem Zufluchtsort für Mädchen in Notsituationen.

Weihbischof Dieter Geerlings hielt in Konzelebration mit Pfarrer emeritus Otto Banse und Pfarrverwalter Dirk Holtmann, der ab Advent 2014 leitender Pfarrer der dann fusionierten Pfarrei in Rosendahl sein wird, die Wallfahrtsmesse. Viele junge Messdienerinnen und Messdiener gaben dem Gottesdienst mit sakramentalem Segen eine feierliche Note.

In seiner Predigt ging Weihbischof Geerlings sowohl auf den Apostel Thomas als auch auf diese mystisch begnadete Ordensfrau ein. "1899 regte sie bei Papst Leo XII. die Weihe der Menschheit an das Heiligste Herz Jesu an", so Geerlings", "am Vorabend dieses Festes starb sie am 8. Juni, aufgerieben von einem Übermaß an Arbeit und auch Leiden". In ihrer Heimat Darfeld als besonderen Ort der Verehrung weise das Darfelder Gabelkreuz aus dem 14. Jahrhundert auch auf das verwundete Herz Jesu hin. Das Herz stehe als uraltes Sinnbild für das, was den Menschen ausmache, "unsere tiefste Persönlichkeit oder unsere soziale Haltung", sagte der Weihbischof, "Gott hat für jeden Einzelnen ein Herz, jeder ist ihm wichtig." Dafür habe man dieses Herz-Jesu-Fest geschaffen. Den Glauben müsse man feiern, damit er ins Herz gehe. "Das Herz Jesu ist Ausdruck der Liebe Gottes, das ist die Botschaft", betonte Geerlings in dem Gottesdienst, dessen Lieder und Gebete auf das Thema des Tages abgestimmt waren.

Jutta Große Stetzkamp kümmert sich mit einem Team von 18 Frauen um die Seniorenbetreuung in St. Marien Telgte. Sie empfiehlt die Seniorenwallfahrten des Bistums: "Wir sind schon eine kleine Fangemeinde aus katholischen und evangelischen Christen geworden und nehmen jedes Jahr mit etwa 45 Personen teil." Das Kennenlernen der Wallfahrtsorte sei stets mit einem geistigen Gedanken verbunden. Diesen greift Jutta Große Stetzkamp bei der Hinfahrt mit meditativen Einstimmungen, Gebeten und Informationen auf. "Erstmals haben wir bei einer Wallfahrtsmesse ein so umfängliches Messheftchen mit Hintergrundwissen bekommen", zeigt sie sich sehr erfreut über diesen Service, "das hätte ich schon für die Vorbereitung gut gebrauchen können." Für die Rückfahrt mit dem Bus hat sie "dann eher Lustiges" ausgesucht schmunzelt sie und hält ein Büchlein "Humor im Gottesreich" in den Sommerhimmel – auch das gehört zur Wallfahrt dazu.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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