St. Ambrosius in Ostbevern als ökofaire Kirchengemeinde rezertifiziert

, Kreisdekanat Warendorf

Sie war die erste Kirchengemeinde, die nach dem Siegel „Zukunft einkaufen“ mit dem Level I durch Münsters Bischof Dr. Felix Genn ausgezeichnet wurde. Mit der Rezertifizierung geht die Erfolgsgeschichte für die Pfarrei St. Ambrosius in Ostbevern weiter. 

Der Pfarreiratsausschuss der Pfarrei St. Ambrosius in Ostbevern nahm aus den Händen von Thomas Kamp-Deister (rechts) die Urkunde zur Rezertifizierung entgegen.

© Thomas Kamp-Deister

Ein dickes Lob zollte Thomas Kamp-Deister von der Fachstelle Weltkirche, Referat Schöpfungsbewahrung, den Verantwortlichen vor Ort. Sie hätten die Initiative  „Zukunft einkaufen“ in die Kirchengemeinde eingebracht und hätten damit eine Vorbildfunktion eingenommen. „Sie waren die Ersten und 138 Kirchengemeinden, Kitas, Bildungseinrichtungen und Schulen von der Nordsee bis Kleve sind Ihnen gefolgt“, betonte er und sprach in Form einer Urkunde seine ausdrückliche Anerkennung an die Mitglieder des Ausschusses – dazu gehören Meike Wanke, Anne Jacoby-Bisping, Ulla Schulze Pröbsting, Hildegard Schule-Thörner und Pfarrer Marco Klein – aus.

Die Rezertifizierung fand am 23. Oktober in der St.-Ambrosius-Kirche im Rahmen des Weltmissionssonntags statt. Welche Folgen der Klimawandel für die ländliche Bevölkerung Kenias – dem Schwerpunktland der diesjährigen Aktion – hat, zeigte ein kleiner Film aus Kibera, einem Slum Nairobis. Er brachte den tiefen Glauben und die Zuversicht der Menschen in den ärmlichen Gegenden zum Ausdruck. 

Die Initiative „Zukunft einkaufen“ des Bistums bietet den Pfarreien und Einrichtungen die Möglichkeit, als wirtschaftliche Akteure und Marktteilnehmer dem eigenen Auftrag, den eigenen Werten und Überzeugungen zu entsprechen. Die Bewahrung der Schöpfung, die Achtung der begrenzten Ressourcen der Erde und die Stärkung der Gerechtigkeit, etwa mit dem Konsum von fair gehandelten Produkten, sind Leitmotiv des Projekts. 

„Zukunft einkaufen“ verfolge das Ziel, den Verbrauchs von Energie und Ressourcen in Kirchen und ihren Einrichtungen zu reduzieren, verdeutlichte Kamp-Deister. Dazu gehöre auch die Umstellung des Einkaufs von Produkten auf der Grundlage ökologischer und sozialer Kriterien in Richtung Nachhaltigkeit. Die Initiative will den örtlichen, kirchlichen Institutionen eine Möglichkeit und Unterstützung geben, den Klimazielen der Weltgesellschaft zu folgen und bietet dabei praktische Hilfe, zum Beispiel mit Leitfäden zur Umsetzung des nachhaltigen Beschaffungsmanagements.

Vor Ort leisteten die Aktiven unter anderem mit Energiesparmaßnahmen, dem Verzicht von Einweggeschirr, gezielten Infoveranstaltungen und weiteren Aktionen wichtige Beiträge. Ähnlich wie der Mensch, der bei einer Körpertemperatur von mehr als vierzig Grad ums Überleben kämpfe, verhalte es sich auch mit dem System Erde. „Die vitalen Organe, verantwortlich für die Lebensbedingungen auf unserem Planeten, sind die großen Ökosysteme“, nannte Kamp-Deister mit dem Eisschilde, dem Golfstrom oder dem Great Barrier Reef Beispiele. Doch nicht nur die Kräfte der Natur müssten verstanden werden, sondern auch die Kräfte des Menschen jeweils in Wechselwirkung mit der Natur. 

Text: Thomas Kamp-Deister