St.-Laurentiuskapelle in Waltrop ist Denkmal des Monats

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die St.-Laurentiuskapelle in Waltrop-Leveringhausen, deren Geschichte mindestens bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, als Denkmal des Monats Dezember ausgezeichnet.

Damit würdigt der LWL, dass die Pfarrei St. Peter die Kapelle besonders gut restauriert und gepflegt hat.

Dies ist vor allem den Mitgliedern des Männerwerkes Ludgerus zu verdanken, die sich um den Erhalt und die Pflege der Kapelle und einige Wegkreuze kümmern. Federführend ist Architekt Dieter Boelhauve, dem es gemeinsam mit den anderen Mitgliedern ein Anliegen ist, dieses Kleinod in Schuss zu halten.

In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde das Dach, die Außenfassaden und Türen, die Heizung und Beleuchtung überarbeitet. Als die Sakristei eine neue Tür brauchte, haben Gemeindemitglieder eine neue Tür aus alten Eichenbohlen mit historischen Beschlägen von einem Nachbarhof gebaut und ein altes Kastenriegelschloss von 1853 aus der alten Mädchenrealschule Waltrop eingesetzt. Die Sitzbänke hat die Gemeinde aus der ehemaligen Krankenhaus-Kapelle in Waltrop ausgeliehen. Diese ehemalige Kapelle, die heute als "Kulturforum Kapelle" genutzt wird, ist ebenfalls dem heiligen Laurentius geweiht.



"Die Gemeinde hat alle Maßnahmen nicht nur mit großer Liebe zum Detail, sondern auch sehr sachverständig vorbereitet und ausgeführt. Das ist dem besonderen Engagement und Verständnis aller Beteiligten zu verdanken", freut sich LWL-Denkmalpfleger Dr. Oliver Karnau. Der LWL hat substanzerhaltende Maßnahmen an der St. Laurentiuskapelle mit 1500 Euro unterstützt.



Die Laurentiuskapelle liegt vor einer landschaftlich besonders malerischen Kulisse hinter dem Dortmund-Ems-Kanal an der Schultenstraße. "Vermutlich reicht die Geschichte der historisch bedeutenden Kapelle noch weiter als bis ins 14. Jahrhundert zurück. Denn sie gehörte zum Gut Leveringhausen, das im Frühmittelalter entstand, als der Bereich zwischen Emscher und Lippe besiedelt wurde", erklärt Karnau. Am Laurentiustag (10. August) steht die Kapelle in jedem Jahr im Mittelpunkt eines Volksfestes in Leveringhausen. "Aber nicht nur dann, sondern auch im Winter sind ein Spaziergang oder eine Radtour zu dem bemerkenswerten, einfach schönen Ort wirkenden Ort ein lohnender Ausflug", sagt Karnau.



Die Laurentiuskapelle ist ein schlichter gotischer Sakralbau mit fein ausgewogenen Proportionen und "qualitätvollen Details, die erst auffallen, wenn man die Kapelle aufmerksam betrachtet", sagt Karnau. Der im 18. Jahrhundert ersetzte Westturm schließt sich an einen rechteckigen Kapellenraum an, an den im Osten ein ebenfalls rechteckiger Chorraum mit Kreuzrippengewölbe angebaut ist. Der Bau ist aus Naturstein-Mauerwerk errichtet und verputzt, nur an den Tür- und Fenstereinfassungen und am gotischen Maßwerk der Fenster ist Werkstein zu sehen.

Die Kapelle ist im Inneren mit einer einfachen Holzbalkendecke geschlossen und hat im Westen eine Empore aus jüngerer Zeit. Auf dem einfachen Altarblock im Chorraum steht ein barocker Aufbau mit gedrehten Säulen, der eine Büste des Heiligen Laurentius trägt. "Besonders bemerkenswert sind die beiden Glocken, eine aus der Zeit um 1200, die andere von 1518", berichtet Karnau. Die jüngere Glocke trägt die Inschrift: "Maria heite ich, den Doden luden ich, den Donner verdriuwe ich, dei mi hört der beden sich". Das heißt übersetzt: Maria heiße ich, den Toten läute ich, den Donner vertreibe ich, der mich hört der bete.

Bildunterschrift: Die Wurzeln der St.-Laurentiuskapelle reichen mindestens bis ins 14. Jahrhundert zurück.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 14.12.2016
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Foto: LWL/Ochsmann