St. Peter in Rheinberg erstrahlt schon vor Renovierung in neuem Glanz

, Kreisdekanat Wesel

Wer aus der dunklen Nacht in die rot und lila erleuchtete St.-Peter-Kirche in Rheinberg tritt, wird mit einem freundlichen Lächeln empfangen. „Sehen Sie sich um, wenn Sie Fragen haben, kommen Sie gerne zu mir“, empfängt Maria Pattberg Besucherinnen und Besucher. Das Gotteshaus kennt die 65-Jährige seit ihrer Kindheit, hier ist sie zur Kommunion gegangen und hier hat sie die Firmung empfangen. In wenigen Tagen aber wird sie sich von „ihrer“ Kirche verabschieden müssen – zumindest für einige Monate.

Denn die Kirche, deren ältester Bauabschnitt ins Jahr 1180 datiert und die insbesondere bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts so gewachsen ist, wie sie heute im Herzen von Rheinberg steht, muss renoviert und restauriert werden. „Am 22. Januar bekommen die Handwerker den Kirchenschlüssel, den letzten Gottesdienst haben wir bereits Neujahr gefeiert“, sagt Pfarrer Martin Ahls. Rund ein Jahr lang werden die umfangreichen Arbeiten dauern und der Kirche zumindest stellenweise ein neues Gesicht geben. Schon jetzt ist es für die Besucherin-nen und Besucher ungewohnt, dass alle Bänke ausgeräumt wurden. „Im Hauptschiff werden sie später wieder aufgestellt“, erklärt Ahls. In den Seitenschiffen aber wird es Platz für sakrale Kunst geben, vieles, was früher schon in der Kirche stand, wird nach mehrjähriger Pause wieder zurückkehren.

Einen ersten Vorgeschmack auf Kunst in den Seitenschiffen ist in diesen Tagen in St. Peter zu bewundern. Während der „Kirche-Erlebnis-Tage“ ist das Innere des Gotteshaus abends in buntes Licht getaucht, Messgewänder sind ausgestellt, ein Blätterwald mit Texten aus dem Evangelium lädt dazu ein, mit dem Wort Gottes zu interagieren. Auf der Empore sind Monstranzen aus den verschiedenen Gemeinden ausgestellt, ein Zelt im Eingangsbereich lädt ein, einen Film zum Thema Schöpfung zu schauen. „Hier haben viele Menschen mitgeholfen und ihre Ideen verwirklicht, das Resultat ist wirklich sehenswert“, freut sich Ahls. Bei Rundgän-gen hat er festgestellt: „Die Nähe zu den Objekten fesselt die Menschen“.

Eine Erfahrung, die auch Maria Pattberg gemacht hat, die zu den Freiwilligen gehört, die abwechselnd einen Dienst bei den „Kirchen-Erlebnis-Tagen“ übernommen haben. „Kirche muss sich anpassen und offen sein, dazu gehört Veränderung“, betont sie. Die St.-Peter-Kirche ist noch bis Freitag, 19. Januar, jeweils von 16 bis 19 Uhr geöffnet, am Freitag von 15 bis 20 Uhr. Den Abschluss der Erlebnistage, unmittelbar vor Beginn der Bauarbeiten, ist ein „Wunschkonzert“ mit Organist Christoph Bartusek am Sonntag, 21. Januar, ab 18.30 Uhr. Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite der Pfarrei.

Christian Breuer