
Lisa Rahier arbeitet seit etwas mehr als 100 Tagen als Klimaschutzmanagerin im Bistum Münster.
© Bischöfliche Pressestelle/Bistum MünsterIm Anschluss ans Studium war Lisa Rahier, die aktuell auf ihre Promotion hinarbeitet, wissenschaftliche Mitarbeiterin. Von der Stellenausschreibung des Bistums indes fühlte sie sich angesprochen und bewarb sich – mit Erfolg. „Das Bistum Münster nimmt Klimaschutz ernst“, ist ihr Eindruck. Und das ist ihr wichtig: „Klimaschutz ist die zentrale Zukunftsaufgabe, und ich bin froh, dass ich daran mitarbeiten kann.“ Zudem habe sie sich nach der wissenschaftlichen auf eine praktische Tätigkeit gefreut, „über einen längeren Zeitraum, damit man evaluieren kann, welche Maßnahmen erfolgreich sind und wohin man sie übertragen kann.“
Nach einem „sehr herzlichen Empfang“ im Team der Fachstelle Umweltschutz begann Lisa Rahier unmittelbar, sich in ihre Rolle einzuarbeiten. Noch immer lernt sie Orte, Menschen und Abläufe kennen. „Ich höre zu und stelle mich vor“, beschreibt sie ihren Ansatz.
Parallel läuft die inhaltliche Arbeit. Die verheiratete Münsteranerin setzt sich mit dem von ihrer Vorgängerin erarbeiteten Klimaschutzkonzept des Bistums auseinander. „Zwar stehen wir noch ziemlich am Anfang, aber es ist gut, dass Klimaschutz im Bistum Münster so umfassend verstanden wird“, findet die Fachfrau, „außerdem ermöglicht das Bistum wegen seiner Struktur Klimaschutz in verschiedenen Bereichen.“
An diesem Anliegen arbeitet Lisa Rahier beispielsweise im Team des Umweltmanagementsystems EMAS mit, nach dem das Bischöfliche Generalvikariat Münster seit 2021 international zertifiziert ist. „Das ist für mich hoch interessant, an Umwelt-Audits hatte ich bislang nicht mitgewirkt“, sagt Lisa Rahier. Die Förderung von Baumaßnahmen und ein sinnvolles Energiemanagement sind weitere Themenfelder, an denen sie mitarbeitet. Einen ersten Erfolg gibt es bereits: In den nächsten Jahren werden vier Stellen für Energiemanagement ausgeschrieben werden. Sie sollen den Klimaschutz im Bereich Gebäude verstärken.
Grundlagen für dieses Engagement seien laut Rahier etwa die Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus, deren Fortsetzung Laudate deum und die Richtlinien der Deutschen Bischofskonferenz. „Das Bewusstsein ist in der Kirche da“, findet Rahier, „viele haben sich auf den Weg gemacht, den wir weitergehen müssen – gern auch energischer.“ Dabei sei leider die gesamtgesellschaftliche Lage nicht hilfreich: „Der Bedeutungsverlust des Themas, der sich im Bundestagswahlkampf und im Koalitionsvertrag bemerkbar machte, macht mir Bauchschmerzen“, räumt Rahier ein. Sie ergänzt aber: „Zum Glück bin ich ein optimistischer Mensch.“
Mit diesem Optimismus geht sie ihre Aufgaben an, aktuell beispielsweise die Herausforderung des Umgangs mit sakralen Gebäuden. Hier prallen nachhaltiges Energiemanagement, bedarfsgerechte Nutzung und Denkmalschutz aufeinander. „Alle Beteiligten vertreten berechtigte Interessen aus verschiedenen Perspektiven, und das ist das Spannende“, sagt Rahier.
Ausgleich zu diesen Herausforderungen findet sie in ihren Hobbys, etwa im ehrenamtlichen Engagement für den Weltladen La Tienda e.V. Denn wer für Nachhaltigkeit brennt, der lässt diese Flamme auch nach Feierabend lodern.
Anke Lucht