Tagung zu rekonstruktiven Verfahren an Katholischer Hochschule
Wer hat was getan und warum: Das fragen sich nicht nur Kriminalkommissare, sondern ebenso Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter.
Denn auch sie müssen in ihrem im Beruf Menschen und Motive verstehen; deshalb sind verstehende – so genannte rekonstruktive – Verfahren für die Soziale Arbeit grundlegend. Vor diesem Hintergrund hat die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Münster (KatHO) vom 27. bis zum 29. November eine wissenschaftliche Tagung veranstaltet, die die Bedeutung verstehender Methoden in der Sozialen Arbeit ausleuchten und zur Theoriebildung beitragen sollte.
Mindestens 18 Monate lang hatten die Tagungsleiter Prof. Dr. Walburga Hoff von der KatHO, Prof. Dr. Birgit Bender-Junker von der Evangelischen Hochschule Darmstadt und Prof. Dr. Klaus Kraimer von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes die Veranstaltung vorbereitet. 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler brachten 140 Tagungsteilnehmern ,Historische und gegenwärtige Perspektiven einer gegenstandsbezogenen Theorie der Sozialen Arbeit‘ – so der Untertitel der Tagung – näher. Die Gäste kamen aus der Bundesrepublik, der Schweiz und aus Österreich. Gefördert haben die Tagung, die in Kooperation mit dem ,Netzwerk Rekonstruktive Soziale Arbeit‘ stattfand, die Fritz-Thyssen-Stiftung, die DKM Darlehnskasse Münster und die HTW Saar.
In Vorträgen und Workshops wurde bei der Tagung zum einen dargestellt, dass Soziale Arbeit seit ihren Anfängen rekonstruktiv-verstehende Methoden entwickelt hat, wie beispielsweise Alice Salomon mit ihrer Sozialen Diagnose. Zum anderen diskutierten die Teilnehmer über die Bedeutung dieser Verfahren und verstehender Perspektiven für eine eigenständige Theoriebildung der Sozialen Arbeit.
Zum Abschluss der Tagung gab es viel Lob. „Die Inhalte fand ich klasse“, erklärte beispielsweise Gunda Sandmeir von der Hochschule München. Die „gute Themenauswahl“ hob auch Andrea Dischler von der Katholischen Stiftungshochschule München hervor.
In ihrem Schlusswort verwies Prof. Dr. Sylke Bartmann von der Hochschule Emden/Leer auf die vielfältigen Angebote der Tagung. „Offene Fragen werden uns weiter begleiten“, betonte sie. Prof. Dr. Andreas Hanses, Uni Dresden, skizzierte in seinem Schlusswort eine mögliche politische Dimension der Rekonstruktiven Wissensbildung, bevor er erklärte: „Es war sehr schön und sehr lebendig.“ Anschließend gab es Blumen für die studentischen Hilfskräfte, die die Tagung mit außergewöhnlichem Engagement mitvorbereitet und begleitet hatten.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de