Die Aufregung ist spürbar bei den 13 jungen Sängerinnen aus Dülmen, Recklinghausen und Reken: Am Mittwoch, 16. Juli, brechen sie gemeinsam nach München auf, um am internationalen Festival des Chorverbands „Pueri Cantores“ teilzunehmen. Der Verband vereint deutschlandweit rund 480 katholische Scholen, Kinder-, Jugend-, Mädchen- und Knabenchöre. In der bayrischen Landeshauptstadt werden mehr als 4.400 Sängerinnen und Sänger aus 18 Nationen erwartet.
Für dieses besondere Ereignis haben sich Mitglieder der „Young Voices“ aus der Pfarrei Heilig Kreuz in Dülmen, des Jugendchors „Crescendo“ aus Recklinghausen sowie der „Maxifinken“ aus St. Heinrich in Reken zusammengeschlossen. Einige der Jugendlichen konnten bereits bei nationalen Festivals – etwa 2023 in Münster oder 2019 in Paderborn – erste Erfahrungen sammeln. Doch ein internationales Festival ist für sie und ihre Chorleitungen eine Premiere.
„Es ist ein einzigartiges Erlebnis, dabei zu sein“, sagt Elisabeth Drees, Kirchenmusikerin in Dülmen seit 2013. „Die Jugendlichen erleben Gemeinschaft und ein wunderbares Miteinander. Besonders die großen Gottesdienste mit tausenden Stimmen sorgen für echte Gänsehautmomente.“
Aktuell stehen intensive Proben auf dem Programm. Gemeinsam mit Lucia Müller (Recklinghausen) und Udo Nobis (Reken) studiert Drees mit den Sängerinnen Stücke aus dem umfangreichen Festival-Chorheft ein. Die Freude an der Musik ist groß, auch wenn es manchmal eine Herausforderung ist, sich in den mehrsprachigen Liedern zurechtzufinden. Doch die Begeisterung fürs Singen verbindet alle.
Gemeinsam machen sich Sängerinnen aus Dülmen, Recklinghausen und Reken auf den Weg nach München zum internationalen Festival des Chorverbands „Pueri Cantores“.
„Ich singe im Chor, seit ich sechs Jahre alt bin. Es macht einfach Spaß, und der Zusammenhalt ist toll“, erzählt die 15-jährige Mathilda aus Recklinghausen. Lena (15) aus Dülmen, die bereits in Paderborn dabei war, ergänzt: „Es geht auch um Gemeinschaft und Freundschaft.“ Ihre Chorkollegin Nele (14) schätzt besonders das generationenübergreifende Singen: „Wir gestalten Gottesdienste mit dem Kinderchor, aber auch mit Erwachsenen und dann sogar mehrstimmig. Das finde ich super.“ Und Tina (14) aus Reken freut sich besonders auf das musikalische Friedensgebet in München: „Wir wünschen uns, dass alle in Frieden leben können. Dafür setzen wir uns mit unserem Gesang ein.“
Während des Festivals verwandelt sich ganz München in eine große Open-Air-Bühne. „Auf Straßen und Plätzen wird gesungen“, berichtet Lucia Müller. „Ein musikalisches Erlebnis, besonders für uns kleinere Chöre.“ Da das Festival in die erste NRW-Ferienwoche fällt und viele Familien bereits Urlaubspläne hatten, entstand die Idee, als gemeinsames Ensemble zu reisen.
Neben festlichen Gottesdiensten stehen auch Begegnungskonzerte auf dem Programm. „Wir nehmen am Friedensgebet teil und singen in einem Altenheim in Dachau“, berichtet Drees. Ein Auftritt in einer sozialen Einrichtung gehört für jeden Chor zum festen Bestandteil des Festivals. Das Thema Frieden steht bei „Pueri Cantores“ stets im Mittelpunkt. „Die Kinder und Jugendlichen tragen den Frieden singend in die Welt. Wenn 4.000 junge Stimmen gemeinsam dafür singen, ist das ein starkes Zeichen“, sagt Drees.