Umbau eines Karmann Ghia punktet bei Domjubiläums-Wettbewerb

"Das Engagement und der Einsatzwille der Jugendlichen bei diesem Projekt sind schon etwas Besonderes": Jürgen Erhardt, Geschäftsführer der Dorstener Arbeit gGmbH, ist sichtlich begeistert.

14 Jugendliche der zur Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Recklinghausen gehörenden Beschäftigungsgesellschaft haben seit dem Projektstart im September 2013 aus einem annähernd schrottreifen Karmann Ghia Sportwagen Baujahr 1973 ein Schmuckstück geschaffen, noch dazu mit umweltfreundlichem Elektro-Antrieb.

Mit diesem Projekt sind die Dorstener einer der Preisträger im Kreisdekanat Recklinghausen beim Wettbewerb "Tolle Ideen für eine paradiesische Welt". Diesen hat das Bistum Münster zum 750 jährigen Domjubiläum ausgeschrieben. Am Wochenende der Jubiläumsfeier (26. bis 28. September) werden die stolzen Dorstener den eKarmann in Münster fahrbereit und in neuem Glanz präsentieren.

Vor dem Eingang der Werkstätten der Dorstener Arbeit in Wulfen wird kräftig gearbeitet. Dori (33) und Pascal (18) sind beide in einer Qualifizierung. "So ein Elektromobil muss schließlich auch mal tanken", sagt Dori, "wir bauen gerade zwei E-Zapfsäulen für die Fahrzeuge."

"Wir bereiten die Jugendlichen in unseren Werkstätten auf den ersten Arbeitsmarkt vor", erklärt Jürgen Erhardt, "dazu sollen sie nicht nur U-Stahl feilen, sondern ganz praktisch etwas lernen, und am Ende soll, wie der aufpolierte Karmann, ein gemeinsames Ziel stehen."
Teamarbeit, Respekt, Engagement, Zuverlässigkeit und Gemeinschaftssinn sind, neben dem Vermitteln der technischen Fähigkeiten, wichtige Eckpunkte bei der Qualifizierung der Jugendlichen in den Dorstener Werkstätten.

"In einem vorherigen Projekt haben wir bereits einen alten VW Käfer restauriert", so Erhardt, "dabei hat sich gezeigt, dass bei einem Langzeitprojekt die Motivation der Jugendlichen wesentlich höher ist, dabei zu bleiben und sich einzubringen. Deshalb haben wir uns jetzt an einen Karmann Ghia gewagt und diesen sogar als Elektrofahrzeug ausgerüstet." Unterstützt und angeleitet werden die Jugendlichen dabei von einem Kfz-Meister. Die Finanzierung läuft über das Bundesprogramm "Soziale Stadt", das benachteiligte Stadtteile in ihrer Projektarbeit fördert.

Lars ist 29 Jahre alt und hat viel Spaß an Autos. Im Rahmen seiner Qualifizierung hat er an dem eKarmann mit geschraubt. "Vor allem, dass man aus einem Oldtimer so etwas machen kann, begeistert mich. Gut für die Umwelt ist es zudem auch noch", findet er.

Für alle Beteiligten ist dies ein erfolgreiches Projekt, auf das man mit Stolz zurückblicken kann", betont Jürgen Erhardt. Im März hätten alle mit Erfolg die Prüfung zum zertifizierten Qualifizierungsbaustein "Grundlagen der Fahrzeuginstandsetzung" abgelegt. "Dies ist eine Qualifizierung durch die Handwerkskammer und damit eine Grundlage für eine Anschlussbeschäftigung. Zwei der Teilnehmer haben diese bereits gefunden", berichtet Erhardt stolz. So beginnt Achraf nach einem erfolgreichen Praktikum eine Ausbildung als Feinwerkmechaniker und Christian hat eine Festanstellung als Hausmeister bei der Stadt Dorsten erhalten – ein voller Erfolg für die beiden Jugendlichen.

"So ist der fertig restaurierte und modernisierte Karmann Ghia jetzt für uns das symbolische Paradies auf Erden geworden", freut sich Jürgen Erhardt. Und über den TÜV hat es der Wagen zudem auch noch im ersten Anlauf geschafft. Einer Fahrt nach Münster steht also nichts mehr im Wege.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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