Vortrag des deutschen NATO-Botschafters beschließt DomGedanken 2017

Komplexe Krisen als Normalfall: Dieses Gefühl haben viele Menschen angesichts der heutigen weltweiten Situation. Wie sich unter den aktuellen Bedingungen zeitgemäße Sicherheitspolitik gestalten lässt, dazu spricht am Mittwoch, 13. September, im St.-Paulus-Dom Münster Botschafter Dr. Hans-Dieter Lucas, Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland im Nordatlantikrat (NATO in Brüssel.

Sein Vortrag "Die Welt aus den Fugen – wertbezogene Sicherheitspolitik im 21. Jahrhundert" bildet den Abschluss der DomGedanken 2017, die das Domkapitel mit Unterstützung der Evonic Industries AG unter dem Titel "Gefährdete Welt – Einsichten und Auswege" veranstaltet hat. Beginn ist um 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Lucas wird darlegen, wie die globalen Ordnungssysteme heute unter Druck stehen. Multilaterale Institutionen verlieren an Anziehungskraft und stabilisierender Wirkung. Immer komplexere Sicherheitsherausforderungen beschäftigen die Politik: Krieg in Syrien und Irak, internationaler Terrorismus, fragile Staaten im Süden, Russlands aggressives Verhalten im Osten, Bedrohungen im Cyberraum. Begleitet werden diese Phänomene vom Abgesang auf die sinnstiftende Wirkung des "Westens" als gemeinsamer Wertebasis. Wie es angesichts eines sich rasch wandelnden Sicherheitsumfelds gelingen kann, sich gegen Bedrohungen zu schützen, gemeinsame Werte zu verteidigen und Institutionen zu stärken – beispielsweise durch die umfassenden Anpassungsprozesse der NATO und durch die neue Verantwortung, die Deutschland übernommen hat – möchte der Spitzen-Diplomat an diesem Abend aufzeigen.

Im Anschluss an seinen Vortrag sind die Besucher zum Austausch mit dem Referenten auf dem Domplatz eingeladen. Statt Eintritt zu verlangen, bitten die Veranstalter um eine Spende für das Projekt "Aus dem Krieg zurück ins Leben". Dieses ermöglicht in der Demokratischen Republik Kongo ehemaligen Kindersoldaten Schulbesuch oder Lehre.

Die Veranstaltung wird live im Internet übertragen. Interessierte können sie unter www.bistum-muenster.de, www.paulusdom.de, www.katholisch.de, www.kirche-und-leben.de und www.bibeltv.de verfolgen.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 08.09.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de