Wallfahrt der Regionen Borken und Coesfeld mit Firmfeier abgeschlossen
Weihbischof Dr. Christoph Hegge hat zum Abschluss der Regionalwallfahrt am 13. Oktober gut 80 Jugendliche aus den Regionen Borken und Steinfurt in der Kathedrale von Santiago de Compostela in Spanien gefirmt.
Zusammen mit über 400 Pilgern aus beiden Regionen waren sie in den vergangenen Tagen zuvor die letzten 115 Kilometer des bekannten Jakobswegs gegangen. Der feierliche Gottesdienst am Grab des Apostels Jakobus, bei dem auch ein junger Mann getauft wurde, war der Höhepunkt der Wallfahrt.
Am Abend zuvor trafen sich alle Pilger bereits zu einer eindrucksvollen Lichtfeier. Dabei stimmten sich die Jugendlichen auf die Firmung ein. Sie betrachteten im Kerzenschein eine Kreuzesdarstellung, konnten das Sakrament der Versöhnung empfangen und per SMS Fürbitten formulieren, die meditativ in die Musik hineingesprochen wurden.
Im Firmgottesdienst sagte Weihbischof Hegge: "Wir sind ganz nah dran am Leben Jesu, wenn wir das Grab des Apostels Jakobus besuchen. Aber reicht das schon aus, um glauben zu können?" In Bezug auf das Evangelium vom zweifelnden Apostel Thomas ermutigte der Weihbischof, sich vom Geist Jesu innerlich anrühren und bewegen zu lassen und mit dem eigenen Lebenszeugnis in die Liebe Jesu einzusteigen. "Erst, wenn wir es ernst meinen mit dem Vertrauen auf Jesus, auf sein Wort und seine wirkmächtige Gegenwart, kann er seine Kraft entfalten", sagte Hegge.
Mit Blick auf die Firmlinge erklärte er, Christsein funktioniere nicht wie ein Computer, wo man die richtige Tasten drücke, sich einlogge und dann Mitglied einer Community sei. Es reiche nicht aus, Taufe, Erstkommunion und Firmung empfangen zu haben. "Christsein bedeutet, mit Jesus Christus auf einer Wellenlänge zu sein, am Hochspannungsnetz des Heiligen Geistes angedockt zu sein, ständig unter Strom zu stehen, weil der Heilige Geist Feuer und Energie Gottes ist, die uns innerlich antreibt", sagte der Weihbischof in seiner begeisternden Predigt.
Für viele Pilger war das übergroße Weihrauchfass in der Kathedrale von Santiago de Compostela ein weiterer Höhepunkt der Regionalwallfahrt. Der 54 Kilogramm schwere Weihrauchkessel wurde am Ende des Gottesdienstes an einem langen Seil in einem hohen Bogen durch das gesamte Querschiff der Kathedrale geschwenkt.
Im Rückblick auf den gewanderten Jakobsweg sagt Sara Weinen (14) aus Bocholt: "Der Weg ist eine große Herausforderung, jedoch eine sehr schöne. Man erlebt jeden Tag etwas Besonderes und kann jeden Tag sehr schöne Landschaften sehen." Beeindruckt war auch Nina Kiefmann (15) aus Bocholt: "Wer den Jakobsweg läuft, kommt definitiv an seine persönlichen Grenzen. Aber am Ende des Tages ist man stolz auf sich, und auf dem Weg genießt man die tolle Landschaft."
Pia Kastner (15) aus Ochtrup hat die Gemeinschaft während der vergangenen Tage beeindruckt. "Ich fand, dass während der Wanderung ein besonderes Familiengefühl aufgekommen ist. Jeder hat jedem geholfen, wo es nur ging", erinnert sie sich gerne zurück. Für Benedikt Wülker (15) aus Ochtrup waren die religiösen Impulse, die die Firmlinge jeden Tag erhielten, sehr bewegend. "Bei den langen Wanderungen hatte man sehr viel Zeit, über alles nachzudenken", sagte er.
Aus Metelen hat Pastoralreferentin Ruth Bentler mit Gemeindemitgliedern an der Regionalwallfahrt teilgenommen. "Auf dem Weg haben wir uns gegenseitig bestärkt und ermutigt. So konnten wir jede Schwierigkeit überwinden", beschrieb sie.
Dr. Klaus Hante aus Borken hatte bereits durch den westfälischen Jakobsweg eine ungefähre Vorstellung davon, was ihn auf den letzten 115 Kilometer vor Santiago de Compostela erwarten würde. Dementsprechend groß war seine Vorfreude. "Nach vielen anstrengenden, aber auch leichteren Märschen durch eine wunderschöne Landschaft und in vielen Gesprächen fühle ich mich jetzt darin bestätigt", erklärte er.
Unter www.regionalwallfahrt.de sind Foto-, Video- und Audio-Beiträge mit Eindrücken und Erlebnissen dieser besonderen Reise veröffentlicht.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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