„Gerade auf Pilger passt dieses Leitwort sehr gut, denn der Weg, den sie gehen, ist ja immer auch eine Suche: nach dem Ziel, nach Gott und damit auch nach dem Frieden, den nur schenken kann“, meint Pfarrer Hans-Werner Dierkes aus Münster. Er ist im Bistum Münster für die Wallfahrtseelsorge zuständig. „Bei Wallfahrten erfahren sich Pilger als Gemeinschaft von Menschen, die den Frieden nicht nur suchen, sondern auch leben, indem alle den Weg gemeinsam, betend, einander unterstützend, begleitend und kennenlernend, gehen“, erklärt er.
Bis zum 1. November wird die Saison dauern. Im größten Wallfahrtsort des Bistums, dem niederrheinischen Kevelaer, rechnen die Verantwortlichen bis dahin über 800.000 Besuchern, die zur Basilika und dem Marienbild „Trösterin der Betrübten“ in der Gnadenkapelle pilgern.
Mit drei symbolischen Hammerschlägen und den auf Deutsch, Lateinisch und Niederländisch gesprochenen Worten „Öffnet die Tore eures Herzens Christus, dem Erlöser“ wird der Bischof von Aachen, Dr. Helmut Dieser, am 1. Mai unmittelbar vor der um 10 Uhr beginnenden Heiligen Messe, das Pilgerportal der Marienbasilika. eröffnen.
Von rund 100.000 Pilgern geht 2018 wieder der Wallfahrtsort Telgte im Landkreis Warendorf aus. Darunter werden auch diejenigen sein, die an einer ganz besonderen Wallfahrt von Münster nach Telgte teilnehmen, nämlich an jener, die das Bistum Münster im Rahmen des Katholikentags am Samstag, 12. Mai, veranstaltet. Um 9 Uhr wollen sich die Wallfahrer von der NRW-Bank an der Friedrichstraße auf den Fußweg zum Gnadenbild machen. Um 14 Uhr ist eine Heilige Messe mit Bischof Dr. Felix Genn in Telgte vorgesehen, ab 15.30 Uhr fahren vom Bistum bereitgestellte Busse die Pilger kostenlos zurück nach Münster.
Die Teilnehmer erwartet eine traditionelle Fußwallfahrt mit Liedern und Gebeten und damit die „Erfahrung, als Glaubende für den Frieden auf dem Weg zu sein“, verspricht Dierkes. Nicht umsonst steht dieses einmalige Angebot unter dem Leitwort „Lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens“.
Eröffnet wird die Saison in Telgte bereits am Samstag, 28. April, mit einer Festmesse inklusive Altarweihe in der Gnadenkapelle. Diese wird Bischof Dr. Felix Genn feiern.
Bedeutendster Wallfahrtsort im niedersächsischen Teil des Bistums ist Bethen bei Cloppenburg. Auch dort begrüßt man rund 100.000 Pilger jährlich. In Bethen startet die Wallfahrtssaison mit dem Pilgeramt zur Eröffnung des Marienmonats am Dienstag, 1. Mai, um 10 Uhr. Daran schließt sich die Prozession zur Gnadenkapelle an. Um 17 Uhr ist dann noch plattdeutsche Maiandacht.
Weitere bekannte Wallfahrtsorte im Bistum Münster sind das westmünsterländische Schöppingen-Eggerode mit dem Gnadenbild „Unserer Lieben Frau vom Himmelreich“ und bis zu 80.000 Pilger jährlich, das „Halterner Kreuz“ und das Gna-denbild der „heiligen Anna selbdritt“ in Haltern am See mit rund 70.000 Pilger pro Jahr sowie das Marienbildnis in der Warendorfer Laurentiuskirche, Herzfeld bei Lippetal, Xanten, Marienbaum bei Xanten, Stromberg bei Oelde, Südlohne bei Lohne, Kranenburg, Heek und Goch.
Anke Lucht