Sichtlich stolz über das Erreichte zeigten sich beim Audit für die erste Zertifizierung am Schloss Loburg Schulleiter Michael Bertels, Internatsleiter Dr. Oliver Niedostadek und Internatserzieher Richard van de Kamp vom technischen Umweltmanagementteam. Was hat sich getan? Mit Hilfe von Checklisten haben Frönd und das Team alles erfasst und für den Energieverbrauch Kennzahlen errechnet. Darauf aufbauend haben sie eine ökofair ausgerichtete Beschaffungsordnung erstellt, Veränderungsmaßnahmen formuliert und eine Umwelterklärung veröffentlicht.
Konkret wurden Dienstfahrräder für Lehrer funktionstüchtig gemacht und Zeitschaltuhren an Geräten sowie ein Wasserspender installiert. Die Schule nimmt an den Projekten „Schule der Zukunft“, „Gesunde Schule“ und „Friedensteller“ teil. Schüler haben 2017 und 2018 beim Fahrradfahrwettbewerb des ökologischen Verkehrsclubs Deutschland (VCD) mitgemacht und Preise erzielt. Darüber hinaus wurde eine Garten-AG gegründet und viele weitere Projekte angestoßen. Bemerkenswert ist ein Antrag vom Schüler-Eltern-Lehrer-Arbeitskreis Oberstufe: Es soll keine Klassenfahrt mehr über eine Entfernung von mehr als 700 km geben. Flugreisen bei Studienfahrten wären damit tabu. Nur noch im Rahmen von Schüleraustauschen dürften weitere Entfernungen zurückgelegt werden. In der Lehrerkonferenz wurde die Beschaffungsordnung, die regelt, was nach welchen Kriterien gekauft wird, vorgestellt und anschließend von der Schulkonferenz verabschiedet.
Dass man über die Schule hinaus wirken und die jungen Menschen mitnehmen will zu einem stärkeren Bewusstsein und Einsatz für eine bessere Welt, ist deutlich spürbar. Rund 1000 Schülerinnen und Schüler aus dem In- und Ausland und etwa 120 Mitarbeitende lernen und arbeiten an der Schule, davon 120 Schüler im Internatsbetrieb und etwa 880 Externe aus der Umgebung. Zu der Einrichtung am Ortsrand von Ostbevern gehören neben dem malerischen Wasserschloss weitere 15 Gebäude und ein großzügiges Gelände von etwa zehn Hektar.
Das Audit fand unter der Leitung von Thomas Kamp-Deister, Referent für Schöpfungsbewahrung beim Bistum Münster, statt. Stets nimmt auch das Umweltmangagementteam der Einrichtung teil, im Falle der Loburg sind das sogar zwei: ein technisches und zusätzlich ein pädagogisches Team. Gemeinsam ließen die Beteiligten den Prozess anhand der erhobenen Daten und Unterlagen Revue passieren und machten einen Rundgang durch die Loburg. Dabei wurde auch geprüft, ob die vorgelegte Umwelterklärung mit der erarbeiteten Beschaffungsordnung und dem Maßnahmenkatalog übereinstimmt. „Ein Audit ist wie ein Abitur – im Prinzip kann man nicht mehr durchfallen, denn mit vielen Einzelleistungen sind die Voraussetzungen in der Regel schon vorher erbracht worden“, erklärte Kamp-Deister und fügte hinzu: „Im Falle der Loburg ist dem Audit eine einjährige sehr engagierte und gute Arbeit vorausgegangen.“
Mehr zu der Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ gibt es im Internet unter www.bistum-muenster.de/zukunft_einkaufen.
Text: Karola Wiedemann