Weihbischof Hegge erzählt 250 Weltjugendtagspilgern von Beichterlebnis
Weihbischof Dr. Christoph Hegge hat die Jugendlichen beim Weltjugendtag in Krakau ermutigt, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen.
"Es macht so leicht, so frei, es ist so einfach“, sagte er bei seiner Katechese während des Weltjugendtags. Für seine zweite Katechese war Hegge zu Gast in Narama, rund 15 Kilometer vom Zentrum Krakaus entfernt, in der Katechesekirche des Bistums Osnabrück. Vor rund 250 Jugendlichen aus den Bistümern Osnabrück, Rottenburg-Stuttgart und Köln sprach der Weihbischof zum Thema "Gestatten wir der Barmherzigkeit Christi, uns zu berühren“.
Das Katecheseteam um Pastor Daniel Brinker und Martin Holtermann stimmte die Jugendlichen zu Beginn mit dem Lied "Bedingungslos“ von Sarah Connor auf das Thema ein. "So wie eine Mutter ihr Kind bedingungslos liebt, so liebt Gott jeden Einzelnen von uns“, erklärte Brinker.
In seiner Katechese verdeutlichte Weihbischof Hegge Bedeutung und Ursprung des Wortes Barmherzigkeit: Es sei nicht nur so, dass Jesus über Barmherzigkeit gesprochen habe, sondern er selbst sei die fleischgewordene Barmherzigkeit, erklärte er. "Jesus kommt in unsere Mitte, er möchte uns berühren, möchte bei uns ankommen.“ Hegge erzählte den jungen Pilgern von einem Gemälde mit dem Titel "Der Christus des heiligen Johannes vom Kreuz“, das Christus aus der Vogelperspektive darstellt. "In diesem Bild steckt das ganze Geheimnis des Kreuzes“, erklärte er. Denn Johannes habe erfahren: "Wenn ich auch noch so ein großer Sünder bin, der Gekreuzigte ist unter mir; so tief kann ich gar nicht fallen, dass mich seine Liebe nicht noch auffängt.“
Was bedeutet es, von Jesus berührt zu werden? Als Antwort darauf erzählte der Weihbischof den Jugendlichen sein Beichterlebnis, das er im Alter von 23 Jahren erlebt habe. Er sei mit einem befreundeten Priester in Italien wandern gewesen und habe dort nach anfänglichem Zögern die Beichte abgelegt. "Ich habe mich vorher so matt, so bedrückt gefühlt. Sein Begleiter habe ihn nur angeschaut, gelächelt und gesagt: "Dann tu es doch einfach.“ Es sei vor allem das Wort "einfach“ gewesen, das ihn herausgefordert habe. Das Lächeln dabei habe ihm signalisiert, dass er keine Angst zu haben brauche. "Es war super, es war so leicht“, erzählte er begeistert. "Gestatten wir Christus, dass er uns heute und in den nächsten Tagen berührt.“ Musikalisch betonte Hegge diesen Wunsch: Er griff zu seiner Gitarre und sang gemeinsam mit den Jugendlichen das Lied "Wo ich auch stehe, Du warst schon da“.
Bei den Weltjugendtagspilgern kamen die Worte des Weihbischofs gut an: "Er hat das verkörpert und ausgesprochen, was ich unter junger Kirche verstehe“, sagte Matthias Proksch aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart im Anschluss an die Katechese. "Fröhlich und unbekümmert sein, eine eigene Meinung haben und nicht immer nur anderen Menschen hinterherlaufen – das ist wichtig, damit Jesus uns berühren kann“, fasste der 21-Jährige seine Gedanken zur Katechese zusammen. Auch Apokoris Lis (20) und Aneta Sosnowska (18) aus dem Bistum Osnabrück fühlten sich von den Worten Hegges "mitgerissen“. "Er hat sehr offen und aus dem Leben heraus gesprochen. Und er hat Fragen zur Beichte beantwortet, die mich schon vorher begleitet haben“, erklärte Aneta. Für Apokoris war besonders die Bildbeschreibung wichtig: "Ich nehme mit, dass Jesus immer für mich da ist und mich auffängt, wenn ich falle.“
Bildunterschrift:
Mit rund 250 Jugendlichen kam der Weihbischof über den Glauben ins Gespräch.
Text: Bischöfliche Pressestelle/29.07.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann