Weihbischof Theising beauftragt 140 Religionslehrkräfte

Katholischer Religionsunterricht ist mehr als Fachunterricht, er ist ein Zeugnis für Jesus Christus. Dieses Zeugnis wollen künftig 147 junge Menschen geben, denen Weihbi-schof Wilfried Theising am 22. Juni bei einem feierlichen abendlichen Gottesdienst im St.-Paulus-Dom Münster die Missio canonica beziehungsweise – in einigen Fällen – die kirchliche Lehrerlaubnis verlieh.

Die Missio canonica ist die kirchliche Beauftragung zur Unterrichtserteilung im Fach Katholische Religion. Die kirchliche Lehrerlaubnis bekamen an diesem Tag Lehrkräfte, die das Fach Katholische Religion nachträglich studiert hatten.

Bevor die Religionslehrerinnen und –lehrer ihre Urkunden erhielten, waren sie nachmittags mit den Vertretern der Hauptabteilung Schule und Erziehung des Bischöflichen Generalvikariats (BGV) im Liudgerhaus zusammengekommen. Dort erläuterte ihnen Geistlicher Rat Clemens Lübbers als stellvertretender Hauptabteilungsleiter die Bedeutung ihrer Beauftragung. In Ar-beitsgruppen tauschten sie sich außerdem über ihre Situation und Motivation aus und infor-mierten sich über die Unterstützungsangebote des Bistums.

Im Dom gratulierte Weihbischof Theising den Lehrkräften "zu der wunderbaren Aufgabe, jungen Menschen unseren Glauben zu vermitteln, den lebendigen Gott erfahrbar zu machen und an der Verkündigung der Frohen Botschaft mitzuwirken." Die liturgischen Tagestexte seien wie für den heutigen Anlass geschrieben, sagte Theising. Er bezog sich damit auf Gottes Verheißung an Abraham "Du sollst ein Segen sein" in der Lesung und auf Jesu Aufforderung im Evangelium, statt des "Splitters im Auge des Nächsten" zunächst den "Balken im eigenen Auge" zu entfernen.

"Ein Segen zu sein, das könnten Sie auch als Motto über Ihren Dienst stellen", meinte der Weihbischof. Die Kraft dieses Segens komme nicht vom Menschen, sondern sei ein Geschenk Gottes. "Sie sprechen zu den jungen Menschen in seinem Auftrag, er lässt Sie ein Segen sein, damit Sie begleiten und Antworten geben können, nicht vorschnell, sondern behutsam, und damit Sie das mit Ihrem eigenen Leben untermauern", erklärte Theising. Wenn sich Gottes Botschaft dort nicht widerspiegele, bleibe "das Sprechen von Gott leer", unterstrich er und bezeichnete es als wichtig, "dass Sie sich immer wieder segnen lassen und beten."

Das Evangelium erweitere diesen Gedanken um eine weitere Dimension. Jesus wisse, dass die Menschen lieber die Fehler anderer als die eigenen wahrnehmen. Dabei seien Lehrkräfte gegenüber den Schülern außerdem noch in einer starken Position. "Haben Sie immer im Blick, dass Sie Ihren Dienst gerecht tun und die Bedürfnisse der jungen Menschen beachten, die gewissermaßen von Ihnen abhängig sind", riet der Weihbischof und sagte den Lehrkräften dafür Gottes Beistand zu. Natürlich müsse der Blick auf die Schüler auch kritisch sein, es sei aber "hilfreich und heilsam", diesen kritischen Blick immer zuerst bei sich selbst anzusetzen.

Dies gelte neben der Schule für alle Christen, wenn das Miteinander in der Kirche und in der Welt gelingen solle. "Der Herr möchte uns helfen, dass wir seine Botschaft weitergeben und dabei fröhlich sind", sagte Theising. Genau das wünsche er den neuen Religionslehrerinnen und –lehrern: "Dass Sie mit der frohen Botschaft im Herzen Rede und Antwort stehen und dabei selbst die Freude dieser Botschaft empfinden." Mit dieser Freude sollten nicht nur Lehrkräfte, sondern alle Christen unterwegs sein.

Anschließend kamen die Lehrer in den Chorraum des Doms. Dort erklärten sie zunächst feierlich und gemeinsam ihre Bereitschaft, "die christliche Botschaft durch ihr Leben zu bezeugen" und "in Gemeinschaft mit der Kirche den katholischen Glauben im Religionsunterricht und in der Schule weiterzugeben." Danach erhielten sie aus den Händen des Weihbischofs die Missio canonica.

Musikalisch gestalteten der Organist Alexander Toepper und die Violinistin Anna Liesenkötter den Gottesdienst. Er hatte thematisch unter einem Motto gestanden, das – entsprechend der Predigt des Weihbischofs – Leitgedanke für den weiteren beruflichen Weg der Religions-lehrkräfte sein könnte: ,Aufbruch – zum Segen für andere‘.

Text / Foto: Bischöfliche Pressestelle
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