Weihbischof Zekorn beauftragt 62 Religionslehrkräfte

, Bistum Münster

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn hat am 16. Mai im St.-Paulus-Dom 62 Lehrkräften aus dem gesamten Bistum Münster die „Missio canonica“ beziehungsweise die kirchliche Unterrichtserlaubnis übergeben. Ihre Verleihung ist nötig, weil für den katholischen Religionsunterricht das Land und das jeweilige Bistum gemeinsam verantwortlich sind. Religionslehrkräfte handeln im Namen beider Institutionen.

Die Vorbereitungsgruppe hatte sich für den Gottesdienst das Motto „zeigensehenerkennentun“ überlegt, das Weihbischof Zekorn in seiner Predigt zu einem kleinen Gedankenspiel inspirierte: „Sind die Worte eigentlich richtig gruppiert oder könnte man sie nicht auch in eine andere Reihenfolge bringen?“, fragte er. Zeigen, Sehen, Erkennen, Tun, das sei offenbar die Lehrerperspektive, die Perspektive einer Person, „die anderen etwas zeigt, um ihnen zum Sehen zu verhelfen, damit sie erkennen und dann danach handeln.“ Eine mögliche Schülerperspektive sei Sehen, Erkennen, Tun, Zeigen: Jemand mache eine Erfahrung, die ihn zu Erkenntnis und Tun führe, so dass er dann anderen etwas zeigen könne. Auf diese Art und Weise sei er selbst als Jugendlicher mit dem Glauben in Kontakt gekommen, erzählte der Weihbischof. 

Für seine weiteren Ausführungen wählte Zekorn bewusst die Schülerperspektive, denn „vor Gott sind wir alle Schüler“. Das Sehen, die Erfahrungen im Glauben, seien wichtig für die Menschen, insbesondere zu Beginn des Glaubenslebens: „Wir brauchen als Christen die Erfahrung, dass Jesus Christus uns einen Weg eröffnet.“ Das Erkennen sei ein weiterer wichtiger Schritt: Christlicher Glaube sei ohne Erkennen des Heilswortes Gottes in Jesus Christus und seiner Verkündigung nicht möglich. Dassselbe gelte für das Tun: „Handeln nach dem Wort und Beispiel Christi gehört essentiell zum Glauben dazu.“

Neben der offiziellen Urkunde aus den Händen von Weihbischof Zekorn bekamen die Lehrkräfte auch ein kleines Geschenk der Abteilung Religionspädagogik des Bistums Münster überreicht.

© Bistum Münster/Thomas Mollen

Vor dem Gottesdienst waren die Lehrkräfte bereits im Rahmen eines „Tages der Begegnung“ mit Weihbischof Zekorn zusammengekommen. In diesem Rahmen dankte er ihnen ausdrücklich für ihren Dienst als Religionslehrerinnen und -lehrer: „Das ist keine Selbstverständlichkeit.“ Er wünschte ihnen, dass sie im Unterricht auf viele interessierte Schülerinnen und Schüler treffen. Zugleich machte er deutlich, dass diese sich mehr noch als vor 20 oder 30 Jahren im Religionsunterricht eine ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung mit Glaubensfragen wünschten, gerade weil für viele Kinder und Jugendliche der Glaube in der eigenen Familie und in der Gesellschaft viel weiter entfernt sei als früher. Bei Schulbesuchen bekomme er oft die Frage gestellt: „Warum machen wir in Reli kein Reli?“ Das bedeute nicht, dass die Schülerinnen und Schüler alle einen volkskirchlich geprägten Glauben wie vor 30 Jahren leben wollten, machte Zekorn deutlich, aber „sie wollen wissen, was das heißt.“ 

Die von Weihbischof Zekorn beauftragten Religionslehrerinnen und Religionslehrer stammen aus folgenden Orten: Ahaus, Altenberge, Ascheberg-Herbern, Beckum, Bocholt, Castrop-Rauxel, Coesfeld, Drensteinfurt, Dorsten, Emsdetten, Gelsenkirchen, Greven, Gronau, Haltern am See, Hamm, Havixbeck, Heiden, Horstmar, Ibbenbüren, Issum, Krefeld, Moers, Münster, Nordwalde, Oberhausen, Ostbevern, Osnabrück, Recklinghausen, Rees, Rheine, Salzbergen, Sendenhorst, Steinfurt, Warendorf und Voerde.

Thomas Mollen