Weihbischof Zekorn besucht Pfarrei St. Lucia in Harsewinkel

, Kreisdekanat Warendorf

Mit den Menschen ins Gespräch kommen – auch außerhalb der Kirchenmauern: Das war Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Regionalbischof für das Kreisdekanat Warendorf, bei seinem Besuch in der Pfarrei St. Lucia in Harsewinkel ein Anliegen. Die sogenannte Visitation, die alle paar Jahre vorgesehen ist, bietet dafür eine gute Gelegenheit. 

Führten durch den Gesprächsabend mit Weihbischof Zekorn (2. von rechts): (von links) Corinna Bisping, Annette Bessmann, Friedhelm Thüte und Heike Schumann stellten Weihbischof Zekorn die für die Pfarrei wichtigen Fragen. Dirk Gehrs (rechts) moderierte den Abend.

© Daniel Brockpähler

Der Weihbischof, begleitet von Pfarrer Dr. Franz Josef Backhaus, kam dabei zwei Tage lang nicht nur der kirchenrechtlichen Verpflichtung wie etwa der Prüfung der Kirchenbücher nach, sondern führte Gespräche mit den Mitgliedern des Seelsorgeteams, mit dem evangelischen Pfarrer Jörg Eulenstein sowie mit Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide. Er feierte einen Gottesdienst mit der Gemeinde und tauschte sich mit den Mitgliedern von Kirchenvorstand und Pfarreirat sowie weiteren Haupt- und Ehrenamtlichen aus. 

„Es gibt ein vielfältiges Gemeindeleben mit sehr qualifizierten Haupt- und Nebenamtlichen und vielen engagierten Ehrenamtlichen“, zeigte sich Weihbischof Zekorn nach der Visitation beeindruckt. Es freue ihn besonders, dass die ökumenischen Kontakte nach wie vor intensiv und herzlich seien. 

Im Gespräch mit den Gremienvertretern beantwortete er Fragen nach der Kita-Finanzierung, der Gestaltung des Pastoralen Raums sowie der Seelsorge, besonders in Einrichtungen wie Seniorenheimen, im Krankenhaus und im Schulzentrum in Harsewinkel. Auch der gelebte Glaube war Thema. Der Satz einer jungen Frau bewegte den Weihbischof besonders: „Ich wünsche mir, dass der Glaube selbst mehr in den Mittelpunkt gerückt wird“, betonte sie und gab Zekorn folgende Frage mit: „Was ist die Vision des Bistums dafür, dass Menschen Wege zum Glauben und zu einer persönlichen Beziehung zu Gott finden?“ 

Dankbar für den offenen Austausch zeigte sich Pfarreiratsvorsitzender Dirk Gehrs: „Es gab kein ‚Schönreden‘, wir haben die Antworten des Weihbischofs als sehr ehrlich und vertrauensbildend wahrgenommen.“ Die Gemeindemitglieder teilten jedoch auch ihre Sorgen mit dem Besuch aus Münster. Es werde immer schwerer, Menschen für den Glauben und die Kirche zu begeistern. Die katholische Kirche müsse an ihrer Glaubwürdigkeit und ihrem Reformwillen arbeiten. „Erst wenn die offenen Fragen im ‚Großen‘ erkennbar geklärt werden, wird sich auch der Einzelne ‚im Kleinen‘, also in der Gemeinde wieder verstanden und mitgenommen fühlen“, ist sich Gehrs sicher. 

Ann-Christin Ladermann