Initiativen zur Integration in Freckenhorst und Hoetmar

, Kreisdekanat Warendorf

Menschen anderer Nationalitäten ins Dorfleben integrieren – das ist den Menschen in Freckenhorst und Hoetmar wichtig. Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Regionalbischof für das Kreisdekanat Warendorf, überzeugte sich während seiner Visitation in der Pfarrei St. Bonifatius und St. Lambertus am 10. Januar selbst davon: Im Gespräch mit den Verantwortlichen der Initiative Münsterland, des Arbeitskreises Integration in Hoetmar und des Integrationscafés in Freckenhorst informierte er sich über die verschiedenen Initiativen, mit denen Menschen, die ihr Heimatland aus verschiedenen Gründen verlassen haben, integriert werden sollen.

Beim Integrationscafé, das alle zwei Monate stattfindet, kommen Ehrenamtliche aus Freckenhorst mit Menschen mit Migrationsgeschichte unter anderem bei Gesellschaftsspielen in Kontakt.

© Pfarrei St. Bonifatius und St. Lambertus

So unterstützen die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Integration Geflüchtete bei Behördengängen und beim Erlernen der deutschen Sprache. Reiner Vollmann berichtete über ein weiteres Projekt: „In unserem Integrationsgarten können wir voneinander lernen und sind gemeinsam aktiv“, erklärte er. Die Gartenparzellen mitten im Ort, die nicht selten als Zufluchtsort von den Familien mit Migrationsgeschichte angesehen werden, die teils auf beengtem Raum wohnen, bringe Dorfbewohner, die schon länger in Hoetmar wohnen, und diejenigen, die zugezogen seien, zusammen. 
Jeden zweiten Monat kommen Frauen, Männer und Kinder mit Migrationsgeschichte mit Freckenhorster beim Integrationscafé zusammen, trinken gemeinsam Kaffee und spielen anschließend Gesellschaftsspiele. „Wir haben anfangs oft Bingo gespielt, das war eine gute Gelegenheit, die Zahlen zu lernen“, erinnerte sich Annette Höving, die das Integrationscafé mit mehreren Ehrenamtlichen leitet. In einer spielerischen Atmosphäre, ebenso wie bei Ausflügen, die die Gruppe mehrmals im Jahr unternimmt, falle es leichter miteinander in Kontakt zu kommen. 

Eine Weihnachtspredigt von Pfarrdechant Manfred Krampe gab Ende 2019 den Anstoß zur Gründung der ökumenischen Initiative Münsterland für unbegleitete Kinder aus dem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Viele Engagierte aus Freckenhorst und Umgebung machten seitdem bei politischen Vertreterinnen und Vertretern auf die Situation aufmerksam und sorgten dafür, dass die Stadt Warendorf zum „Sicheren Hafen“ wird, also geflüchtete Menschen willkommen heißt und bereit ist, mehr Menschen als vorgesehen aufzunehmen. „Auch wenn Moria in der Form nicht mehr existiert, ist es uns wichtig, das Augenmerk weiter auf das Thema zu richten, Veranstaltungen zu organisieren und Spenden zu sammeln“, führte Elisabeth Richter von der Initiative Münsterland aus. 

Weihbischof Zekorn würdigte den Einsatz der Ehrenamtlichen, die sich in den unterschiedlichen Initiativen in Freckenhorst und Hoetmar für die Integration Geflüchteter einsetzen. „Wir dürfen nicht wegsehen – nicht auf dem Mittelmeer, aber auch nicht hier vor Ort“, betonte er. Deshalb sei es wichtig, sich sowohl politisch für eine Verbesserung der Situation einzusetzen, aber auch ganz praktisch Projekte umzusetzen. „Integration kann auf Dauer nur gelingen, wenn Menschen sich kennenlernen und sich begegnen“, dankte er den Verantwortlichen für ihr Engagement.

Ann-Christin Ladermann

Bildunterschrift oben: Pfarrdechant Manfred Krampe (links) und Weihbischof Stefan Zekorn (3. von rechts) kamen mit den Ehrenamtlichen der Integrationsinitiativen ins Gespräch, darunter Birgit Strangmann, Elisabeth Richter, Reiner Vollmann, Annette Höving und Paula Rose (von links).