Weihbischof Zekorn weihte den Altar in St. Jakobus in Ennigerloh

Nur eine Woche lag zwischen Abschied und Neubeginn, zwischen Traurigkeit und Freude: Nach der emotionalen Profanierung der St.-Ludgerus-Kirche wurde am Sonntag (16. Juni) in Ennigerloh die St.-Jakobus-Kirche nach 14-monatiger Renovierungszeit mit einem festlichen Gottesdienst wieder eröffnet.

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn feierte mit den Gläubigen die Weihe des neuen Altars und lud sie ein, den Tisch des Herrn als Kraftquelle und neues Zuhause zu entdecken.

In der vollbesetzten Kirche verfolgten Jung und Alt gebannt die Symbolhandlungen rund um die Altarweihe. Bischof Zekorn hatte in seiner Predigt erläutert, wie die äußeren Zeichen das Leben der Christen widerspiegelten. Im Zwiegespräch mit den Messdienern etwa kam er der heilenden und pflegenden Bedeutung einer Creme auf die Spur: "Salbung tut gut!", so erinnerte er daran, dass der Name Christus "der Gesalbte" bedeute. Bei Taufe und Firmung werde – ebenso wie bei der Salbung des neuen Altars mit Chrisamöl – diese Stärkung deutlich. Auch das Besprengen mit Weihwasser und nicht zuletzt die fünf kleinen Feuer, die an die Wundmale Jesu erinnerten, seien Sinnbild für Wasser und Licht des Lebens, was Gott für die Menschen sei.

Das Einlassen der Reliquien – darunter auch eine des Bistumsgründers Liudger aus der zum Abriss bestimmten St.-Ludgerus-Kirche – war gar nicht so einfach: Um das kleine Döschen im Boden zu versenken, musste der Weihbischof unter den quadratischen Altar kriechen. "Hier in diesem Haus sind Sie mit Gott und den Menschen, aber eben auch mit den Engeln und Heiligen in Gemeinschaft verbunden." An diesem Tisch könne man Gott alles hinhalten, was bedrückend und traurig sei, aber auch, was gelinge: "Unser Leben ist eben auch eine Baustelle, in der wir uns äußerlich und innerlich immer wieder verändern", so hatte Zekorn zur Begrüßung einen Vergleich gezogen. "Das Schöne aber: Wir können Veränderungen auch gestalten", ermutigte er, auch Beziehungen durch Gespräch und Versöhnung – mit dem Glauben als Fixpunkt des Lebens – immer neu zu entwickeln.

Gemeinsam mit Pfarrer Sebastian und Pfarrer Andreas Dieckmann, der zu Beginn allen am Umbau und dem festlichen Gottesdienst Beteiligten gedankt hatte, feierte der Weihbischof den gut zweistündigen Gottesdienst, der per Video auch ins benachbarte Altenwohn- und Pflegeheim St.-Josef-Haus übertragen wurde. Kirchenchor und Schola Ennigerloh, der Kinderchor "La Ola" sowie eine Bläsergruppe hatten die musikalische Umrahmung des Morgens übernommen. Der lang anhaltende Beifall beim Auszug des Weihbischofs galt neben diesen Musikern wohl auch dem liebevoll gestalteten Blumenschmuck, der die strahlend hell und freundlich wirkende Kirche mit ihrem neuen Lichtkonzept festlich akzentuierte. Viele der Gottesdienstbesucher und auch Weihbischof Zekorn feierten den Tag der Altarweihe gemeinsam mit den Bewohnern und dem Team des Josef-Hauses weiter, das an diesem Sonntag sein 30-jähriges Bestehen festlich beging.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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