Weltjugendtag: Alle Augen richten sich auf Papst Franziskus
Mit großer Vorfreude blicken die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Bistum Münster auf den Beginn des Weltjugendtags 2013 in Rio, der heute Nacht gegen 23 Uhr deutscher Zeit offiziell eröffnet wird.
Am späten Montagabend trafen die letzten Bistumspilger wohlbehalten in der Stadt am Zuckerhut ein. Insgesamt hatten sich über 200 junge Katholiken aus dem Bistum Münster auf den Weg nach Rio gemacht.
Ein besonderes Händchen für die Wahl ihrer Unterkunft hatten dabei die Gruppen aus Steinfurt, Rheine und Kamp-Lintfort: Bereits lange im Vorfeld hatte der Steinfurter Pfarrer Markus Dördelmann für alle gemeinsam eine Jugendherberge an der Copacabana gebucht. "Erst viel später haben wir erfahren, dass genau hier drei der Hauptveranstaltungen, nämlich die Eröffnungsmesse, die Willkommensfeier für Papst Franziskus und der Kreuzweg, stattfinden werden. Das ist ein Geschenk", strahlt Dördelmann.
Die Augen aller sind in diesen Tagen natürlich auf Papst Franziskus gerichtet, der sich bei seiner Ankunft in Rio demonstrativ in einem Kleinwagen in die Stadt fahren ließ. "Ich bin gespannt darauf, was er der Jugend der Welt auf seinem Kontinent, in seinem Umfeld zu sagen hat", meint beispielsweise Weihbischof Heinrich Timmerevers, der gemeinsam mit Weihbischof Dr. Christoph Hegge das Bistum Münster in Rio vertritt. Timmerevers hat auch schon eine Vermutung, worauf der Papst inhaltlich eingehen wird: "Er wird sagen: Leute, haltet euch an Jesus Christus fest, orientiert euch an ihm. Versteckt euch nicht als Christen, sondern geht zu allen Menschen. Auch zu denen, die keine gute Perspektive haben, die auf der Schattenseite des Lebens stehen."
Einen Eindruck von dieser Schattenseite, aber auch von der überwältigenden brasilianischen Lebensfreude, hatten viele Bistumspilger bereits in den zurückliegenden "Tagen der Begegnung" in verschiedenen brasilianischen und lateinamerikanischen Diözesen sammeln können. Weihbischof Timmerevers selbst war mit einer Gruppe von fast 50 jungen Leuten aus dem Offizialatsbezirk Vechta eine Woche in Caruaru im Nordosten Brasiliens. "Mir war wichtig, dass die Jugendlichen nicht nur die Millionenstadt Rio erleben. Gerade im Nordosten merkt man die große Kluft zwischen Arm und reich besonders, aber auch, wie die Kirche für die Armen eine Institution der Hoffnung ist." Zugleich erlebten die Pilger aus dem Oldenburgischen einen großartigen Empfang: "Wir wurden schon viele Kilometer vor Caruaru an einer Raststätte mit Lautsprecherwagen und Musik begrüßt. Die ganze Diözese Caruaru feierte ein Fest, weil sie sich durch unseren Besuch beschenkt fühlte. Der Empfang war so ergreifend, dass manchen unserer Jugendlichen die Tränen kamen." Diese Lebensfreude, davon ist Weihbischof Timmerevers überzeugt, wird auch die kommenden Tage in Rio prägen: "Die Gemeinden hier werden eine Zuversicht und Hoffnung erlebbar machen, die wir in Europa so nicht kennen."
Text: Bischöfliche Pressestelle
Foto: Adveniat/Jürgen Escher
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