Als Gastgeber ging Bischof Dr. Felix Genn in seiner Begrüßung auf seine persönlichen Erfahrungen mit dem Thema ein. Dieses sei verständlicherweise mit viel Schmerz verbunden, bei den Menschen vor Ort ebenso wie bei den Entscheidern. Aber: „Es gilt, nicht im Klagen stehenzubleiben, sondern diese Aufgabe und die Verantwortung gemeinsam anzunehmen und Konzepte in die Zukunft hineinzuarbeiten“, sagte er. Kirchengebäude könnten und sollten „auch in veränderter Nutzung erzählen, was es heißt, Kirche Gottes zu sein.“
Referent des Abends war Diplomingenieur Peter Lammsfuß vom Büro zwo+ Architekten aus Bochum. Er stellte „Zukunftsprojekte für Kirchgebäude ohne gottesdienstliche Nutzung“ vor, die sein Büro gestaltet hat. Lammsfuß erläuterte das Vorgehen für den Fall, dass es entweder vor Ort schon eine Idee für die Nachnutzung gebe oder nicht, und zeigte die Projektschritte auf. Die Nachnutzung müsse sozial vertretbar sein, Workshops könnten geeignete Ideen dafür ergeben. Zudem sei es wertvoll, die vielen beteiligten Parteien eng zu verknüpfen. Lammsfuß verdeutlichte seine Ausführungen anhand der Nachnutzungen der St.-Bernhardus-Kirche in Oberhausen, der Heilig-Kreuz-Kirche in Mülheim an der Ruhr, der neuen Pauluskirche in Essen-Huttrop, der Markuskirche in Gelsenkirchen und der St.-Paulus-Kirche in Bochum-Hustadt.
An Lammsfuß‘ Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussionsrunde mit dem Publikum an. Diese leiteten Dr. habil Susanne H. Kolter als Vorsitzende der Diözesankunstkommission und Dr. Johannes Sabel als Direktor des Franz Hitze Hauses.
Text: Anke Lucht
Foto: Bischöfliche Pressestelle/Lucht - Über den Prozess rund um die Nachnutzung von Kirchengebäuden tauschten sich (von links) Johannes Sabel, Dr. Nicole Stockhoff, Leiterin der Fachstelle Liturgie und Katechese des Bistums Münster, Peter Lammsfuß, Felix Genn und Susanne H. Kolter.