Zekorn verschafft sich Bild der Unwetter Katastrophe
"Es ist faszinierend zu erleben, welche Hilfsbereitschaft und Solidarität sich hier zeigt und auch beruhigend zu sehen, wie Menschen in der Not zusammenstehen."
So lautete das Fazit von Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, der sich am 7. August 2014 in Münster-Kinderhaus ein Bild verschaffte, wie die Situation nach dem Unwetter im stark betroffenen Stadtteil ist.
Weihbischof Zekorn traft sich mit dem Gemeindepfarrer von St. Josef-St. Marien, Ulrich Messing, den Helfern des Sozialkaufhauses "Obolus" sowie mit einer Vertreterin der über ein Soziales Netzwerk gegründeten Hilfsorganisation "Regen in Münster". "Obolus ist das Netz unter dem Netz", stellte Pfarrer Messing die soziale Stadtteileinrichtung vor. Hausrat, Möbel und Wohntextilien bietet das Kaufhaus in der Regel Bedürftigen für einen freiwilligen Obolus an. Die Unwetterkatastrophe habe allerdings zur Folge, so erläuterte Eva Beetz vom ehrenamtlichen Leitungsteam des Kaufhauses, dass die Zahl der Bedürftigen enorm angestiegen sei. Die Einrichtung habe spontan auf die Umstände reagiert und durch die Großzügigkeit ihres Vermieters ein kostenfreies Ladenlokal neben dem Sozialkaufhaus im Einkaufszentrum an der Kinderhauser Nordmark beziehen können. "Dort kann jeder, der vom Hochwasser betroffen ist, Kleinmöbel, Hausrat, Betten, Bettwäsche oder Handtücher natürlich kostenfrei bekommen", erläuterte Pfarrer Messing. Die Bedürftigkeit müsse nicht nachgewiesen werden und das Angebot richte sich ausdrücklich an alle Betroffenen, auch über die Stadtteilgrenzen hinaus.
In Kooperation mit der Facebook-Seite "Regen in Münster" habe sich eine beispielhafte Welle der Solidarität in Bewegung gesetzt. Selbst Betroffene und Menschen bis aus dem Ruhrgebiet seien gekommen, um Sachspenden in das Kaufhaus zu bringen, erfuhr Weihbischof Zekorn. Da sich die umfangreichen Gaben inzwischen bis unter die Decke stapelten, "wird es nun Zeit, dass die Dinge Abnehmer finden. Unsere Kapazitäten sind ausgeschöpft", sagte Beetz. Dass die Abnahme der Hilfsgüter zur Zeit noch schleppend verlaufe, führen die Helfer darauf zurück, dass viele der Betroffenen noch mit ihren Schäden beschäftigt seien.
Zekorn, der einräumte, während seines Urlaubes nur vage Vorstellungen von den Ausmaßen der "starken Regenfälle in Münster" gehabt zu haben, ließ sich auch von Helferin Vanessa Eckart schildern, wie insbesondere ältere Menschen "weinend und völlig hilflos" in ihren überfluteten Häusern gesessen hätten. Der Weihbischof richtete "einen riesengroßen Dank an alle, die in einer solchen Situation für andere da sind". Das Bistum Münster wolle mit einer Spende über 50.000 Euro den Geschädigten unter die Arme greifen. Eine Kommission sei momentan damit beschäftigt, die Spendenvergabe zu koordinieren. Es sei am sinnvollsten, so sagte Zekorn, wenn die Zuwendungen aus verschiedenen Aktionen gebündelt würden, um die Verteilung für die die Betroffenen zu vereinfachen.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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