Für drei Jahre können die Schulen jetzt mit einem bischöflichen Siegel öffentlich belegen, dass sie nach bestimmten Kriterien handeln wollen. Sie werden zum Beispiel Mehrweg-Geschirr bei Veranstaltungen verwenden, regionale und faire Produkte konsumieren oder nachhaltigen Strom einkaufen. Neun weitere Vorgaben stehen zur Wahl. Damit wollen die kirchlichen Schulen einen positiven Beitrag für die Umwelt und den gerechten Umgang mit Arbeitskräften leisten. 2022 steht dann eine Re-Zertifizierung an. Uwe Kathmann, Vorstand der Schulstiftung als Träger der Schulen, zeigte sich bei der Übergabe der neun Zertifikate begeistert vom vielfältigen, großen Engagement in den Gymnasien, Oberschulen und der BBS. „Ihr, die Schüler, setzt euch mit Zukunft einkaufen für eure Zukunft ein. Darauf bin ich stolz, dafür bin ich dankbar“, sagte er.
Einige Schulen planen zudem, mit dem Aufbau eines Umweltmanagement-Systems das nächste Zertifizierungslevel zu erreichen. Hier sollen Ökologie und Ökonomie zusammen gedacht werden. Detaillierte Erhebung und Analyse der Verbräuche und der Beschaffung helfen dabei, das eigene Wirtschaften nachhaltig zu organisieren. So müssen die Schulen bis zur Zertifizierung Energieverbräuche, Abfallvolumen und Einkaufsverhalten hinterfragen und eigene Maßnahmen entwickeln um ihr Verhalten gegebenenfalls zu optimieren.
Vor Ort in den Schulen übergab Thomas Kamp-Deister, Referent für Schöpfungsbewahrung im Bischöflichen Generalvikariat Münster, Siegel und Urkunde im Namen der Bischöfe. Kamp-Deister ist Projektleiter „Zukunft einkaufen“, er prüft die Zertifizierung und begleitet die Einrichtungen im Bistum Münster auf dem Weg zum Zertifikat.
„Machen Sie so weiter“, zitierte der Umweltbeauftragte des Bistums, Papst Franziskus aus dessen Ansprache an die Schülerin Greta Thunberg. Bei den Ansprachen zur Zertifizierung stellte er fest, dass das Kirchenoberhaupt mit dem „Weitermachen“ vermutlich nicht den Aufruf zum Schwänzen der Schule meinte, sondern Gretas weltweiten Einsatz für den Klimaschutz. Mit der Enzyklika „Laudato Si“ lade Papst Franziskus dringlich zu einem Dialog ein über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten. Dass das dringend nötig sei, verdeutlichte Kamp-Deister mit aufrüttelnden Berichten über Wetterveränderungen und Artensterben.
„So können wir die Welt nicht mehr retten, indem wir nach den Regeln spielen. Weil die Regeln geändert werden müssen. (…) Und da sich unsere Führungskräfte wie Kinder verhalten, müssen wir die Verantwortung übernehmen, die sie schon längst hätten übernehmen sollen“, zitierte Kamp-Deister schließlich Greta Thunberg.
Text: Johannes Hörnemann