Newsletter des Ständigen Vertreters

April 2025

Wir stehen im Bistum Münster mitten in vielfältigen Veränderungsprozessen. Diese sind insbesondere für die haupt- und ehrenamtlichen Akteure vor Ort mit großen Herausforderungen verbunden. Zu drei Prozessen gibt es im Folgenden einige Informationen, insbesondere zum weiteren Vorgehen und zum Zeitplan: Implementierung der Kirchengemeindeverbände (KGV), Veränderung der Trägerstrukturen bei den Tageseinrichtungen für Kinder (TEK), NKF (Neues Kommunales Finanzmanagement) in den Kirchengemeinden.

Vielfältige Veränderungen koordiniert angehen

Im Blick auf diese drei Prozesse ist ein zeitlich, inhaltlich und kommunikativ koordiniertes Vorgehen besonders wichtig. Das gilt umso mehr, als der Wissensstand zu diesen Veränderungsprozessen vor Ort sehr unterschiedlich ist.

Umstellung auf NKF

An vielen Stellen und in vielen Gesprächen haben Sie vermutlich etwa schon davon erfahren, dass das Bistum Anfang des Jahres 2025 begonnen hat, die Bistumsverwaltung und die angeschlossenen Einrichtungen wie Schulen und Bildungseinrichtungen auf das Neue kommunale Finanzmanagement (NKF) umzustellen und damit verbunden die Software Navision K abzulösen. Die Gründe für diese Ablösung sind komplex und deshalb für alle herausfordernd. Die Umstellung auf NKF ist der Wechsel zu einer zeitgemäßen und an die kommunalen Verwaltungen in NRW angelehnte Finanzverwaltung. Die Umstellung von der sogenannten kameralistischen Haushaltsführung auf die sogenannte Doppik sorgt für mehr Transparenz für Entscheidungsträger und soll die Abläufe nach der Implementierung vereinfachen. Diese Umstellung steht auch für die Pfarreien und damit verbunden für die Zentralrendanturen bzw. künftigen Verwaltungszentren an. Uns ist bewusst, dass es sich hier um einen herausfordernden und daher lernenden Prozess handelt und handeln muss.

Kirchengemeindeverbände und Tageseinrichtungen für Kinder

Wie geschrieben: die Herausforderungen sind groß, vielleicht größer als es ursprünglich eingeschätzt wurde. Das zeigt sich aktuell insbesondere im Kreisdekanat Recklinghausen, wo im Rahmen eines Pilotprojekts die Implementierung des Kirchengemeindeverbandes (KGV) erprobt wird. Die Leitungsgruppe arbeitet dort sehr gut und konstruktiv zusammen. Zugleich gibt es in der Fläche des Kreisdekanats – wie sicher auch in den anderen Regionen des Bistums – noch viele Fragen und Bedenken. Die Kirchengemeindeverbände werden in den jeweiligen Grenzen der Kreisdekanate und des Stadtdekanats Münster gegründet werden. Ziel dieser Gründungen ist die Bündelung von Kompetenzen und die weitere Professionalisierung von Verwaltungsabläufen, insbesondere mit Blick auf das zurückgehende Personal vor Ort.

Das macht sich vor allem fest an der vorgesehenen Veränderung der Trägerschaften der Tageseinrichtungen für Kinder (TEK). Die Trägerschaften sollen von den Kirchengemeinden auf eine höhere Ebene überführt werden. Die Entscheidungen müssen die Kirchengemeinden selbst, bewusst und überzeugt, treffen. Aus Sicht des Bistums ist eine Veränderung in die vorgeschlagene Richtung schon aufgrund der Rahmenbedingungen der Kita-Finanzierung insbesondere mit Blick auf die in NRW verfügbaren Landesmittel unausweichlich. Die Landesjugendämter und Kommunen fordern eine solche Veränderung schon lange. Auch der Diözesanrat sieht das so und hat sich für die vorgesehene Veränderung ausgesprochen. 

Zeitplan

Der zeitliche Rahmen für den Gesamtprozess sieht ganz grob wie folgt aus:

Die weiteren Kirchengemeindeverbände sollen zum 01.01.2027 implementiert sein. Die Trägerstrukturen der Tageseinrichtungen für Kinder sollen nach der Implementierung der KGV möglichst innerhalb eines Jahres auf eine höhere Ebene übertragen werden. Erst danach kann dann auch NKF flächendeckend bei allen Kirchengemeindeverbänden und den zugehörigen Kirchengemeinden eingeführt werden. Damit ist dann auch – wie geschrieben – die Ablösung der inzwischen veralteten Software Navision K und die Einführung einer neuen Finanzsoftware verbunden.

Diese Veränderungen sind gut zu planen. Hier hilft uns die Pilotphase im Kirchengemeindeverband Recklinghausen. Insbesondere hier handelt es sich um einen lernenden Prozess, der ein koordiniertes Vorgehen im Blick auf die Veränderungen KGV, TEK und NKF notwendig macht. Ziel ist, ausgehend von den Erfahrungen, die im Piloten gesammelt werden, dann die bestmögliche Umsetzung in die Fläche unseres Bistums zu erreichen, Wir hoffen, im Piloten gut funktionierende Konzepte erarbeiten zu können, die dann auf die sieben weiteren Kirchengemeindeverbände übertragen werden können. Letztlich ist es das Ziel, alle Umstellungen und Veränderungen bis zum 31.12.2030 abgeschlossen zu haben.

Zentrale Veranstaltung am Montag, 2. Juni in Münster

Wie die Veränderungen und der Zeitplan ganz genau aussehen könnten, das möchten wir allen Beteiligten – den Verantwortlichen in den Kirchengemeinden (Pfarreileitung, Verwaltungsleitungen, Kirchenvorstand und Pfarreirat), Zentralrendanturen (Leitungen und Referatsleitungen) und Tageseinrichtungen für Kinder (Verbundleitungen; ggf. Einrichtungsleitungen) – gerne bei einer gemeinsamen Veranstaltung erläutern und dazu in einen Austausch kommen.

Diese Veranstaltung soll stattfinden am Montag, 02. Juni 2025 ab 17.30 Uhr in Münster im St.-Paulus-Dom und im Borromaeum stattfinden. Die gerade genannten Personen sollten sich diesen Termin bitte wenn möglich schon einmal vormerken und freihalten. Weitere Informationen zu der Veranstaltung werden in Kürze folgen. Bei dieser Veranstaltung soll es zum einen darum gehen, alle oben genannten an der Veränderung Beteiligten auf den gleichen Wissensstand zu den drei Veränderungsprozessen zu bringen. Zudem soll natürlich umfassend die Möglichkeit bestehen, Fragen zu stellen und so hoffentlich Unklarheiten auszuräumen und Bedenken zu überwinden.

Begleitet werden soll diese Veranstaltung durch umfassende Informationen, die online zur Verfügung gestellt werden. Selbstverständlich sind auch vor Ort Termine möglich. Hier werden wir, je nach Bedarf, Möglichkeiten schaffen, um in Gremien oder Konferenzen individuelle Fragen zu beantworten. Und auch im Vorfeld der Veranstaltung am 2. Juni wird es schon möglich sein, dass Sie Ihre Fragen formulieren.